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Offenbach - Wenn Wut oder Neid die Motivation sind, kann nichts Gutes daraus entstehen. Das hat sich nun in Osnabrück bestätigt. Da führt der Drittligist VfL gegen den bei vielen Traditionsklubs verhassten Zweitligisten RB Leipzig im DFB-Pokal mit 1:0 – und dann macht ein Idiot per Feuerzeugwurf alles kaputt. Von Christian Düncher
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In einer völlig unstrittigen Situation wohlgemerkt. Aber wenn der Gegner RB Leipzig heißt, ticken einige Traditionalisten ja ohnehin bei jeder sich bietenden Möglichkeit aus. Der Jammer ist nun verständlicherweise groß beim VfL. Trainer und Spieler müssen sich aber fragen, ob sie nicht ihren Teil dazu beigetragen haben. Wer durch falsch verstandene Aggressivität wiederholt den Eindruck vermittelt, dass der Gegner Freiwild ist und mit allen Mitteln bekämpft werden darf, muss sich jedenfalls nicht wundern, wenn Fans dabei mitmischen. Dass der Leipziger Selke in der besagten Szene nach einer vergebenen Chance von einem Osnabrücker Ersatzspieler – wenn auch nur verbal – in einer unfairen Art, wie sie in anderen Sportarten glücklicherweise nicht üblich ist, angegangen wurde, führte erst dazu, dass der Schiedsrichter einschritt. Ob das Feuerzeug ihm galt oder Selke, spielt keine Rolle.
Wer auf dem Platz eine Tätlichkeit begeht, sieht Rot. Wenn ein Fan den Schiedsrichter attackiert, muss der Verein ebenfalls mit den Konsequenzen leben. Sich über die Unverhältnismäßigkeit von Kollektivstrafen zu beschweren, ist hier verfehlt, zumal das Feuerzeug nicht der einzige Gegenstand war, der aufs Spielfeld flog. Nur durch Zufall wurden nicht mehr Personen verletzt. Dass man die Info über den Abbruch zudem zurückhielt, um weitere Angriffe auf die Leipziger zu verhindern, ist ein weiteres Armutszeugnis. Aber auch Leipzig gibt hier kein gutes Bild ab: Dass man eine Wiederholung der Partie anbietet, ohne dies überhaupt beeinflussen zu können, ist purer Populismus.
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