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Harmlos und ohne Ideen

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Von: Holger Appel, Jochen Koch

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Der Anfang vom Ende: Steffen Wohlfahrt (Mitte) schießt nach einer Ecke in der vierten Minute zum 1:0 ein. OFC-Torwart Robert Wulnikowski und Verteidiger Nils Teixeira sind chancelos. © Hübner

München ‐ Planlos, hilflos und erfolglos. Wieder einmal blamierten sich die Offenbacher Kickers in der 3. Liga gegen einen Abstiegskandidaten. Von Jochen Koch und Holger Appel

Der Tabellendritte verlor beim Tabellenletzten Bayern München II mit 0:1 und muss mit dieser enttäuschenden Leistung mehr denn je um den Aufstieg bangen. Der OFC hat die große Chance verpasst, sich von den Konkurrenten abzusetzen.

Der Effekt des Trainerwechsel verpuffte nach nur einem Spiel. Die Mannschaft spielte uninspiriert, harmloser denn je und kassierte eine verdiente Niederlage gegen junge, schnelle Münchner, die mit nur einer Torchance den einen entscheidenden Treffer erzielten.

Die Spieler in der Einzelbewertung

OFC-Trainer Thomas Gerstner setzte im zweiten von drei Spielen in acht Tagen auf extreme Rotation und veränderte die Startelf nach dem 2:1 gegen Rot-Weiß Erfurt gleich auf fünf Positionen. Für Husterer, Mehic, Mesic, Haas und Berger spielten Kopilas, Damahou, Rathgeber, Feldhahn und Vunguidica. Entsprechend wirr spielten die Kickers in der ersten Halbzeit. Ohne Abstimmung und spielerische Linie. „Die Umstellungen waren nicht entscheidend, sondern dass nicht alle an ihre Grenzen gegangen sind“, meinte und monierte Gerstner.

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Erschwerend kam hinzu, dass die Gäste schon nach drei Minuten in Rückstand lagen. Christopher Lamprecht hatte leichtfertig den Ball vertändelt, die Folge war ein Eckball, den der ehemalige Ingolstädter Steffen Wohlfahrt aus kurzer Entfernung über die Linie drückte. Die einzige Kickers-Chance vor der Pause hatte Olivier Occean, der nach einem Eckball nur die Latte traf (13.). Mut und Raffinesse zeigten nur die jungen und schnellen Bayern. Symptomatisch das „Fast-Tor“ von Mario Erb, der einen Überraschungsschuss von der Mittellinie wagte - der Ball flog über den verdutzten Wulnikowski an die Oberkante der Latte (24.).

Das Spiel in Bildern

Natürlich bekamen die Kickers nun eine klare Feldüberlegenheit. Aber die Bayern hielten die Gäste geschickt weit vom Strafraum weg, so dass es bis auf einen Freistoß von Gunkel (44.), den der Torwart abwehrte, keine Chance für die Kickers gab. Gerstner sprach von „Ansatzmöglichkeiten“ und meinte damit, dass die Kickers trotz klarer Überlegenheit keinen finalen Pass zustande brachten. Einmal mehr trat das große Manko zu Tage: Den Kickers fehlen schnelle Spieler, die sich auch einmal in 1:1-Situationen durchsetzen können.

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Gerstner setzte seine überraschenden Positionswechsel nach einer Stunde fort, schickte Teixeira auf die rechte Seite und stellte den offensiven Mittelfeldspieler Marius Laux als linken Verteidiger auf. Es war schon auffallend, wie einige Spieler mit fragenden Gesten und Diskussionen ihre Hilflosigkeit gegen die Defensivtaktik der Bayern offenbarten. „Wir haben gut verteidigt, so dass die Offenbacher nur bei Ecken etwas gefährlich waren“, kommentierte Bayern-Trainer Hermann Gerland den überraschenden Sieg des Tabellenletzten. Für ein Novum sorgte dann der eingewechselte Daniel Henrich. Ohne Ballberührung flog er nach nicht einmal einer Minute schon wieder vom Platz. 40 Meter hatte er Wohlfahrt verfolgt, und ihn dann kurz vor dem Strafraum gefoult.

Rostocks Trainer Peter Vollmann beobachtete die Kickers und muss sich nach dieser Vorstellung keine Sorge für das Spiel am Samstag machen. Große Sorgen sollten sich aber die Kickers machen. So verspielt man eine ganze Saison.

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