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Kickers Offenbach zeigt starke Reaktion nach kalter Dusche

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Von: Christian Düncher

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Endlich wieder Grund zum Jubeln: Kickers Offenbachs Mittelstürmer Dejan Bozic (vorne) traf erstmals wieder seit dem 21. Oktober (3:1 gegen Ulm) und glich die frühe Führung der SGV Freiberg damit schnell aus. Für den 30-Jährigen war es im 13. Saison-Einsatz das dritte Tor.
Endlich wieder Grund zum Jubeln: Kickers Offenbachs Mittelstürmer Dejan Bozic (vorne) traf erstmals wieder seit dem 21. Oktober (3:1 gegen Ulm) und glich die frühe Führung der SGV Freiberg damit schnell aus. Für den 30-Jährigen war es im 13. Saison-Einsatz das dritte Tor. © hübner

Auch dank eines Griffs in die Trickkiste hat Kickers Offenbach in der Fußball-Regionalliga Südwest seine kleine Siegesserie ausgebaut.

Offenbach – Die Offenbacher Kickers haben auch das dritte Pflichtspiel nach der Winterpause gewonnen und damit in der Fußball-Regionalliga Südwest den Druck auf den SSV Ulm 1846 erhöht. Durch den 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen den SGV Freiberg verbesserte sich der OFC zumindest vorerst auf den zweiten Rang und verkürzte den Rückstand auf den Tabellenführer, der heute 1899 Hoffenheim II zu Gast hat, auf drei Punkte.

„Jeder schaut gerne auf die Tabelle und es ist auch nicht verboten“, sagte Kickers-Trainer Ersan Parlatan. „Wir wissen aber auch, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben und unsere Spiele ziehen müssen.“ Gegen Freiberg gelang das, wenn auch mit Mühe. „Wir sind glücklich über den Sieg, wissen jedoch auch, dass nicht alles gut war.“ In kämpferischer und läuferischer Hinsicht hatte der OFC aber erneut voll überzeugt.

Parlatan agierte nach dem Motto „Never change a winning team“ und ließ die elf Spieler auflaufen, die bereits im Hessenpokal-Viertelfinale bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz sowie im „kleinen Mainderby“ beim FSV Frankfurt (jeweils 1:0) die Anfangsformation gebildet hatten. Im Vergleich zur Vorwoche blieb auch die Besetzung der Ersatzbank unverändert.

Hommage an OFC-Legende Hermann Nuber

Von der Waldemar-Klein-Tribüne aus wurden die beiden Mannschaften beim Einlaufen ins Stadion mit einer Choreografie. Block zwei war ein einziges rot-weißes Fahnenmeer. Davor prangte ein Banner: „Der Größte aller zeiten – für immer unvergessen.“ Eine Hommage an Legende Hermann Nuber. Bei einer Schweigeminute wurde zudem zwei weiteren kürzlich verstorbenen Ex-Spielern gedacht: Suat Türker sowie Bernd Walz.

Die Partie begann für die Kickers mit einer kalten Dusche: Freibergs David Tomic (einst SG Rosenhöhe) zog aus rund 25 Metern ab. Der Ball klatschte an die Latte, den Abpraller drückte Mert Özkaya aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie – 0:1 (2.). Die Kickers waren aber keineswegs geschockt und glichen nur wenig später aus: Vincent Moreno flankte von der rechten Seite auf den völlig frei stehenden Dejan Bozic, der ebenfalls per Kopf traf (5.). Für den Mittelstürmer war es erst das dritte Saisontor. Fast hätte er nachgelegt, schoss aber nach Pass von Ronny Marcos aus fünf Metern über das Tor (11.).

Die Taktung blieb hoch, wobei der OFC etwas mehr vom Spiel hatte. Nach Freistoß von Almin Mesanovic schoss Lucas Hermes am langen Pfosten ebenfalls drüber (18.). Danach verflachte die Partie jedoch etwas, was auch am aggressiven Pressing der Gäste lag, auf das diese umgestellt hatten. Freiberg störte die Kickers in deren Hälfte teils mit fünf, sechs Mann im Aufbau, was dem OFC gar nicht behagte. „Diese kleine Umstellung hat uns das Spiel mit dem Ball erschwert, Kompliment an den Gegner“, sagte der Kickers-Coach. „Da war Spannung in der Luft.“

Kickers Offenbach greift bei Ecke in die Trickkiste

Parlatan reagierte, brachte zur Pause Björn Jopek für Albrecht. Der 29-Jährige, der zuletzt zweimal aufgrund muskulärer Probleme nicht im Einsatz war, sollte mit seiner Routine für Ruhe sorgen und dem Spiel mehr Struktur geben. Kurz darauf bereits der nächste Wechsel, diesmal jedoch verletzungsbedingt. Für Maximilan Rossmann (Stechen im Rücken) kam Dominik Wanner. In der Abwehr wurde aus der Dreier- eine Viererkette. Und vorne? Griff der OFC in die Trickkiste. Eine Ecke wurde flach in den Rückraum gespielt. Bozic löste sich und wurde zu Fall gebracht. Elfmeter. Jopek verwandelte zum 2:1 (60.) und übernahm mit fünf Toren sowie vier Vorlagen wieder die alleinige Führung in der Scorerliste vor Wanner.

Der OFC hatte nun Oberwasser. Freiberg schien dem hohen Aufwand Tribut zollen zu müssen. Die Fehler häuften sich bei den Gästen. Aber die Kickers spielten ihre Konter schlecht aus. So blieb es spannend. Der Abpfiff nach drei Minuten Nachspielzeit war auch eine Erlösung. Für Jubel fehlte den Kicker-Spielern zunächst die Kraft. „Immer mit nur einem Tor Vorsprung zu gewinnen, kostet Nerven“, gab Parlatan zu und ergänzte: „Ich nehme das jedoch gerne so an.“ (Christian Düncher)

Kickers Offenbach - SGV Freiberg 2:1 (1:1)

Kickers Offenbach: Richter (3) - Breitenbach (2), Zieleniecki (2,5), Rossmann (2; 54. Wanner/3) - Moreno (2), Mesanovic (3; 79. Garcia), Saric (4; 85. Zitzelsberger), Albrecht (4; 46. Jopek/2), Marcos (3) - Hermes (3,5), Bozic (1,5; 79. Feigenspan)

SGV Freiberg: Heimann - Bradara, Senkbeil, Velagic, Thermann - Kehl-Gomez - M. Özkaya (77. Gerezgiher)), Reisig, Tomic, Barini (65. Jürgens) - Sökler

SR: Fabian Knoll (Kleinottweiler) - Zuschauer: 5864 - Tore: 0:1 M. Özkaya (2.), 1:1 Bozic (5.), 2:1 Jopek (60./FE) - Gelbe Karten: Moreno (2), Jopek (9) / Tomic, Reisig, Kehl-Gomez

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