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Kickers Offenbach beendet mit 2:1-Sieg gegen Bahlinger SC seine Torlos- und Sieglos-Serie

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Von: Christian Düncher

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„Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen“: Björn Jopek (rechts) beendete nach 495 Minuten die Torflaute des OFC. Almin Mesanovic (links) und Mike Feigenspan (Mitte) kommen zum Mitjubeln.
„Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen“: Björn Jopek (rechts) beendete nach 495 Minuten die Torflaute des OFC. Almin Mesanovic (links) und Mike Feigenspan (Mitte) kommen zum Mitjubeln. © hübner

Endlich! Kickers Offenbach kann doch noch Tore schießen und gewinnen. Gegen Bahlingen gelingt im letzten Heimspiel der Regionalliga-Saison 2022/23 ein 2:1-Sieg.

Offenbach – War das schon der erste kleine Hock-Effekt? Mehr Mentalität und Siegeswille hatte der neue Sport-Geschäftsführer des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach, Christian Hock, vor der letzten Partie vor heimischer Kulisse gefordert. Mit Erfolg. Vor 5178 Zuschauern (Saison-Negativrekord), darunter der einstige Aufstiegscoach Hans-Jürgen Boysen und Ex-Spieler Dario Fossi (zuletzt Coach in Oldenburg) gewann der OFC nach Rückstand noch mit 2:1 (0:1) gegen den Bahlinger SC und wurde von den Fans mit Applaus verabschiedet.

Es war zwar noch nicht das von Hock erhoffte „OFC-Feuer“, aber zumindest ein Funke. „Im Vergleich zum vorherigen Spiel war es eine Steigerung“, sagte Hock. „Die Jungs waren gewillt und haben gezeigt, dass sie Fußball spielen können.“ Vor allem die ersten 20 Minuten nach der Pause hatten ihm gut gefallen. „Wir müssen es schaffen, dass über 90 Minuten zu zeigen.“ Aber dazu seien die Spieler vom Kopf her aktuell noch nicht in der Lage. Daran gilt es, zu arbeiten.

Auf die vor dem letzten Heimspiel der Saison übliche Verabschiedung scheidender Akteure verzichtete der OFC, wie berichtet. Dafür wurden die U15 (Verbleib in der Regionalliga als höchster Klasse), die U21 (Aufstieg in die Gruppenliga) und die Spielgemeinschaft OFC/SV Pars Neu-Isenburg (Aufstieg in die Futsal-Bundesliga) vor dem Anpfiff geehrt und in der Halbzeitpause das Geschäftsstellen-Duo Elo Hammer (Ticketing und Organisation, wird Teammanagerin beim Halleschen FC) und Sebastian Kunkel (Marketing, wechselt zu Viktoria Aschaffenburg) verabschiedet.

Der zum Ende des Monats scheidende Geschäftsführer Matthias Georg verzichtete darauf. Nicht aus Verärgerung. „Wir trennen uns absolut im Guten – mit gegenseitiger Wertschätzung“, sagte der 35-Jährige, der schon die Übergabe mit dem neuen Geschäftsführer Sport, Christian Hock, geregelt hat: „Das lief alles reibungslos und sehr detailliert. Wir kennen und schätzen uns. Ich wünsche dem OFC, dass er mit der nötigen Weitsicht und Vertrauen in Christians Vorstellungen in eine erfolgreiche Zukunft blicken darf.“

Georg machte aber keinen Hehl daraus, dass er nicht mit allen Verantwortlichen des OFC einer Meinung war. „Wir hatten insbesondere in der jüngsten Vergangenheit in Sachen erfolgreiches und nachhaltiges Arbeiten unterschiedliche Sichtweisen. Die Entwicklung nach dem Trainerwechsel hat mich da in meiner Sichtweise bestärkt.“ Unter Alfred Kaminski, dem Nachfolger von Ersan Parlatan, dessen Freistellung Georg nicht mitgetragen und daher seinen vorzeitigen Abschied verkündet hatte, setzte es zuletzt in der Liga vier Niederlagen in Folge – jeweils ohne erzielten Treffer. Diese Flaute endete gestern nach 495 Minuten. Und auch die Sieglose-Serie ist vorbei.

Kaminski hatte die Startelf im Vergleich zur 0:2-Pleite in Mainz auf fünf Positionen verändert. Unter anderem begann der zuletzt auf die Tribüne verbannte Mike Feigenspan, dem das Bemühen, sich rehabilitieren zu wollen, anzumerken war.

Für den Bahlinger SC standen nach 14 Minuten 4:0 Eckbälle zu Buche. Und der vierte führte zum 0:1. Der Ball flog durch den Fünf-Meter-Raum, Maximilian Engl im OFC-Tor schaute zu und Yannik Häringer köpfte ein. Fast wäre dem auffälligen Dominik Wanner die schnelle Antwort gelungen, er scheiterte aber innerhalb weniger Minuten zweimal an BSC-Keeper Geng. Lucas Hermes schoss kurz vor der Pause frei drüber (40.).

In Hälfte zwei ging es zunächst so weiter. Wanners Kopfball landete am Pfosten, der zweite Versuch von Hermes wurde kurz vor der Linie geblockt (47.). Nach knapp einer Stunde war es dann aber so weit. Vincent Moreno Giesel passte in den Rücken der Abwehr. Björn Jopek rauschte heran und traf aus rund 18 Metern – 1:1 (56.)

Die Kickers-Fans reagierten singend: Auf „Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen“ folgte „Einer geht noch, einer geht noch rein“. Und so kam es auch: Der eingewechselte Philipp Hosiner traf aus der Drehung zum 2:1-Endstand (81.). „Wir wollten uns unbedingt mit einem Sieg von unserem Heimpublikum verabschieden“, so Kaminski. Dass sich seine Elf nach Rückstand noch zu einem Sieg „aufgerafft“ habe, stimmte ihn zufrieden. Verteidiger Ronny Marcos sprach von einer „Willensleistung“, stellte aber klar: „Auch wenn wir gewonnen haben, ist nun nicht alles gut. Dafür ist im Laufe der Saison leider zu viel liegengeblieben.“

Kickers Offenbach: Engl (4) - Moreno Giesel (2,5), Kurbegovic (3), Zieleniecki (3), Marcos (2,5) - Mesanovic (3,5; 73. Garcia), Jopek (2,5), Albrecht (3,5), Wanner (1,5; 84. Saric) - Hermes (2,5), Feigenspan (2,5; 73. Hosiner)

Bahlinger SC: Geng - Wehrle, Gutjahr, Tost, Herrmann - Häringer - Mourad (73. Trkulja), Köbele (84, Klein), Novakovic (69. Siegert), Ilhan (69. Fischer) - Bektasi (84. Rautenberg)

Schiedsrichter: Timo Lämmle (Kernen)

Zuschauer: 5178

Tore: 0:1 Häringer (14.), 1:1 Jopek (56.), 2:1 Hosiner (81.)

Gelbe Karte: Bektasi, Ilhan / Hermes (2), Saric (5)

Von Christian Düncher

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