1. Startseite
  2. Sport
  3. Kickers Offenbach

OFC: „Mit der nötigen Frische wird das besser“

Erstellt:

Von: Christian Düncher

Kommentare

Typische Szene: Kickers Offenbachs Semir Saric (hinten) ist frei und Gießens Torhüter Daniel Duschner (links) bereits geschlagen, doch der Querpass zu Rafael Garcia kommt nicht an. Beim OFC hapert es noch an Genauigkeit.
Typische Szene: Kickers Offenbachs Semir Saric (hinten) ist frei und Gießens Torhüter Daniel Duschner (links) bereits geschlagen, doch der Querpass zu Rafael Garcia kommt nicht an. Beim OFC hapert es noch an Genauigkeit. © hübner

Fußball-Regionalligist Kickers Offenbach verbucht im dritten Test den dritten Sieg. Nach dem 2:0 (1:0) gegen den FC Gießen hadert Trainer Ersan Parlatan mit der Chancenverwertung und kritisiert eine „unnötige“ Aktion, die zu einem Platzverweis führte.

Offenbach – Mit dem Internet in deutschen Zügen ist das ja so eine Sache. Daher ging Kickers Offenbachs Trainer Ersan Parlatan, der den freien Sonntag bei seiner Familie in Berlin verbrachte, auf Nummer sicher. Das Video vom 2:0-Testspielsieg gegen den FC Gießen hatte sich der 45-Jährige vor der Bahnfahrt heruntergeladen. So konnte der Coach des Regionalligisten in Ruhe das Duell mit dem Hessenligisten analysieren.

Die reine Faktenlage: Obwohl der OFC gegen Gießen eine knappe halbe Stunde in Unterzahl spielen musste, gelang im dritten Test der dritte Zu-null-Sieg – bei acht erzielten Toren. Das klingt nach einer sehr guten Balance zwischen Defensive und Offensive, oder? „Die reinen Ergebnisse spiegeln nicht alles wider“, gibt Parlatan zu bedenken. „Es ist ja nicht so, dass wir gar nichts zugelassen haben.“ Schon beim 1:0 gegen Schalke 04 II habe seine Elf „ein paar Chancen zugelassen“. Auch Gießen hatte Möglichkeiten, die größte Mitte der ersten Hälfte, als OFC-Torwart Michael Zadach, der ebenso wie Maximilian Engl 45 Minuten zwischen den Pfosten stand (David Richter wurde geschont), zur Ecke parierte und Michael Fink danach die Latte traf. Später folgte ein Pfostentreffer (31.).

Dennoch hätte es laut Parlatan zur Pause „4:1 oder 5:1 stehen können“. Er hatte einige „sehr gute Chancen“ seiner Mannschaft gesehen, jedoch traf in den ersten 45 Minuten nur Maik Vetter, der nach einem von Jakob Zitzelsberger verlängerten Eckball am langen Pfosten vollstreckte (4.). „Wir haben nach Ballgewinn schnell und gut nach vorne gespielt, uns den Gegner aber auch teilweise zurechtgelegt“, stellte der Trainer zufrieden fest. Jedoch passten und flankten die teilweise völlig freien Semir Saric (6.), Lucas Hermes (14.) und Vetter (17.) ungenau. Vetter scheiterte zudem an Gästekeeper Duschner (20.), Rafael Garcia (27.) ebenso, im Anschluss ballerte Björn Jopek übers leere Tor (25.).

„Wir müssen uns in diesem Punkt verbessern und beim Torabschluss noch zielstrebiger werden“, fordert Parlatan. Zum Teil sei die Chancenverwertung den schwierigen Platzverhältnissen und der hohen Belastung in dieser Phase der Vorbereitung geschuldet. Folge: Konzentrationsmangel: „Mit der nötigen Frische wird das besser.“ Gleichwohl müsse man den Gegner noch mehr in dessen Hälfte drängen und das Positionsspiel verbessern.

Nicht mangelnder Konzentration, sondern mangelnder Disziplin war die Gelb-Rote Karte für Jayson Breitenbach geschuldet, der sich in eigenem Ballbesitz zu vehement über ein Foulspiel beschwert hatte und deshalb verwarnt worden war. Im Anschluss an den folgenden Freistoß stieg er zu hart ein, sodass die Partie für ihn beendet war (58.).

„Das geht absolut nicht“, schimpfte Parlatan. „Ein Foul kann passieren, jedoch nicht die Aktion davor.“ Das sei unprofessionell gewesen. Damit habe er dem Team geschadet. „Wir hatten ja Ideen, wollten Wechsel durchführen“, sagt der Trainer, der stattdessen erst mal umstellen musste. Philipp Hosiner rückte von der Zehn eine Position weiter nach hinten, Jost Mairose zunächst rechts in die Abwehr und nach der Auswechslung Sebastian Zielenieckis in das Abwehrzentrum. „Er hat das gut gemacht und die Mannschaft auch“, lobte Parlatan. „Man hat nicht gemerkt, dass wir ein Spieler weniger waren. Trotzdem war es unnötig von Jayson. Er muss das als Erfahrung mitnehmen. So etwas ist für ihn nicht förderlich, das hatte ich ihm schon mal gesagt. Nun habe ich ein zusätzliches Argument.“

Erstmals für den OFC im Einsatz war Zugang Mike Feigenspan, der nach der Pause über links Großchancen von Damjan Balic (47., Pfosten) und Hosiner (48., vor der Linie geklärt) auflegte. In der ersten Hälfte hatte er rechts unauffälliger agiert. Als „ordentlich“ bewertete Parlatan das Debüt. „Das Zusammenspiel erfordert etwas Zeit.“

Kurz nachdem Julian Albrecht den Pfosten getroffen hatte (75.), unterlief Fink ein Eigentor zum Endstand (82.). Bedrängt von Hosiner spielte er den Ball zurück zum Torwart, der an der Kugel vorbeitrat.

Von Christian Düncher

Kickers Offenbach - FC Gießen 2:0 (1:0)

OFC (1. Hälfte): Zadach - Breitenbach, Zieleniecki, Zitzelsberger, Marcos - Vetter, Jopek - Feigenspan, Saric, Garcia - Hermes

OFC (2. Hälfte): Engl - Breitenbach, Zieleniecki (64. Onangolo), Rossmann, Marcos (64. Wanner) - Mairose, Albrecht - Balic, Hosiner, Feigenspan (64. Mesanovic) - Bozic

SR: Reimund (Zwingenberg) - Z: 250 - Tore: 1:0 Vetter (4.), 2:0 Eigentor Fink (82.) - Gelb-Rot: Breitenbach (58.) / -

Auch interessant

Kommentare