Sparda Bank kauft OFC-Anteile
Offenbach - Seit 2010 ist die Sparda Bank Hessen nicht nur Namensgeber des Stadions in Offenbach, sondern auch Sponsor der Kickers. Ab sofort gehört der Sparda Bank auch ein Teil der Profi GmbH des OFC. Von Jochen Koch
Wie die Kickers gestern mitteilten, hat die Sparda Bank Hessen im Rahmen einer Kapitalerhöhung einen neuen Geschäftsanteil erworben und ist somit Gesellschafter der Profi GmbH. Laut Satzung des Vereins Kickers Offenbach, der bisher zu 100 Prozent Eigentümer der Profi GmbH war, dürfen Anteile zwischen mindestens zehn Prozent und maximal 24,5 Prozent ohne Genehmigung der Mitglieder verkauft werden. Dass die Vereinbarung kurz bevor stand, hatte das Präsidium auf der Mitgliederversammlung vor drei Wochen angedeutet. Nach Informationen unserer Zeitung hat die Sparda Bank Hessen das bisherige Stammkapital der Profi GmbH von 2,5 Millionen Euro um 300.000 Euro erhöht und dafür elf Prozent der GmbH-Anteile erhalten.
„Über die Konditionen wurde Stillschweigen vereinbart“, teilten die Kickers gestern mit. Auch Präsident Helmut Spahn wollte sich zu den Einzelheiten der Vereinbarung nicht äußern. „Wir sind stolz und glücklich, dass die Sparda Bank uns als Gesellschafter zukünftig noch stärker unterstützen kann. Die Sparda Bank ist kein Investor, sondern ein strategischer Partner, der uns in vielerlei Hinsicht helfen wird.“ Laut Spahn sei die Zustimmung zu dem Verkauf der Anteile an die Sparda Bank in den Gremien (Präsidium, Verwaltungs- und Aufsichtsrat) einstimmig gefallen. Für die neuen Anteile wird die Sparda Bank keinen weiteren Sitz im Aufsichtsrat erhalten. Dort ist sie durch Dirk Weber, Sohn des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Professor Jürgen Weber, schon vertreten. Die Sparda Bank Hessen ist seit 2010 Namensgeber des Stadions am Bieberer Berg. Der Zehn-Jahres-Vertrag läuft bis Ende 2019 und ist mit jährlich 500.000 Euro dotiert. Die halbe Million wird allerdings nicht an den OFC, sondern an den Stadionbesitzer Stadtwerke Offenbach Holding (SOH) überwiesen.
Ob die 300.000 Euro für die GmbH-Anteile schon in den Etatplan für die laufende Saison fließen (müssen), ließ Spahn offen. Man müsse immer perspektivisch zwei Spielzeiten planen. In der jetzigen Situation sei eine Finanzplanung besonders schwierig, da nicht absehbar ist, in welcher Liga die Kickers 2018/19 spielen werden. „Entsprechend ist das immer eine überlappende Planung.“
Für die ist Kickers-Geschäftsführer Christopher Fiori verantwortlich, der sich natürlich „freut, den OFC gemeinsam mit der Sparda Bank weiterzuentwickeln und hoffentlich zeitnah wieder im professionellen Fußball etablieren zu können.“ Ähnlich hohe Ziel hat Markus H. Müller (Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank): „Wir freuen uns, die erfolgreiche Arbeit von Herrn Spahn und seinem Team in den kommenden Jahren auch als Gesellschafter unterstützen zu können. Wir verstehen dies als weiteren Baustein, um in Offenbach wieder Bundesligafußball zu ermöglichen.“
Bis es soweit ist, müssen aber nicht nur sportlich einige Hürden genommen werden. Ende des Jahres laufen auch die Vereinbarungen mit zwei Hauptgläubigern, Thomas Röder und Dr. Frank Ruhl, aus. Rund drei Millionen Euro würden dann vom Verein zurück auf die Profi GmbH übertragen werden. Für diesen Fall soll Dr. Ruhl die Möglichkeit haben, Anteile an der Profi GmbH zu erwerben. „Auch da haben wir Stillschweigen vereinbart. Nur so viel: Es gibt Verträge mit Lösungsalternativen“, erklärt Helmut Spahn.