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„Ich bin nicht der verbissene Senior“

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Von: Holger Appel

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Klaus Schuder
Klaus Schuder, Präsident des Hessischen Leichtathletik-Verbandes © -

Verbandspräsident Klaus Schuder (TV Neu-Isenburg) startet selbst bei den hessischen Leichtathletik-Meisterschaften der Senioren. Wir haben mit ihm gesprochen.

Hanau – Bei den hessischen Seniorenmeisterschaften der Leichtathletik am Sonntag in der Hanauer August-Schärttner-Halle ist der Verbandspräsident selbst am Start. Der 60 Jahre alte Klaus Schuder (TV Neu-Isenburg), seit 2019 in der Führungsposition beim Hessischen Leichtathletik-Verband (HLV), startet über 60 m Hürden, über 200 m und im Hochsprung.

Klaus Schuder, was treibt Sie an, als HLV-Verbandspräsident selbst in Hanau anzutreten?

In der Leichtathletik hat gefühlt jeder Zweite irgendeine eine Funktion. Ich bin seit 1979 in diesem Sport verwurzelt und trotz einiger Ämter immer Athlet geblieben. Es macht mir weiterhin Spaß, an Wettkämpfen teilzunehmen. Ich bin aber nicht der verbissene Senior.

Was erhoffen Sie sich von den Wettkämpfen?

Einen gewissen Anspruch habe ich natürlich trotzdem noch. In die Top-3 meiner Altersklasse würde ich jeweils gern kommen.

Wie lange wollen Sie noch aktiv mitwirken?

So lange es noch funktioniert, sehe ich keine Grenze.

Wie regieren die Sportler, wenn der Präsident auf der Laufbahn neben ihnen steht?

Für diejenigen, die mich schon ewig als Sportler kennen, ist das nur eine Funktion, die anderen schauen vielleicht mal kurz auf. Es wird sicher auch über Lautsprecher erwähnt, dass jetzt der Präsident läuft, aber das ist eine Nebenerscheinung. Es geht um das sportliche, kameradschaftliche Miteinander, darauf freue ich mich.

Zur Ihrer Funktionstätigkeit: Wie sehen Sie den HLV zurzeit aufgestellt?

Ich sehe ihn gut aufgestellt. Wir haben das Präsidium von 17 auf sieben Personen verkleinert, haben Änderungen in der Struktur und in der Satzung vorangetrieben.

Das heißt?

Das Präsidium ist jetzt die Steuerungsgruppe. Wir haben für alle Bereiche Fachausschüsse installiert. Der Fachausschuss Kreise zum Beispiel ist ein neues Instrument, um die Basis verstärkt einzubinden. Auch die Geschäftsstelle in Frankfurt ist breiter und professioneller aufgestellt. Es gibt jetzt einen Geschäftsführer Sport und einen Geschäftsführer Verbandsmanagement.

Wie sieht es aus beim Thema Ehrenamt?

Schwierig, wie in allen anderen Sportarten auch. Im Kreis Offenbach/Hanau ist es gelungen, in Lutz Ernst einen Nachfolger für Paul Gast als Vorsitzenden zu finden. In der Wetterau und in Groß-Gerau wird gesucht. Letztlich ist es so, dass man zehn bis 15 Leute ansprechen muss, um jemanden fürs Ehrenamt zu begeistern. Wir wollen jünger und weiblicher werden, aber das ist nicht einfach.

Wie sieht es in sportlicher Hinsicht aus?

Sehr gut. 2022 war eines der erfolgreichsten Jahre der hessischen Leichtathletik. Wir haben kompetente Trainer, waren der erfolgreichste Landesverband im Nachwuchsbereich in der Halle und bei den Freiluftmeisterschaften. Und in Diskuswerfer Marius Karges von der Eintracht hat ein Hesse bei der U20-WM in Kolumbien die einzige Goldmedaille für das deutsche Team geholt. Darauf kann man stolz sein.

Wie hat sich Corona ausgewirkt?

Wir sind gut durch die Pandemie gekommen. Die Mitgliederzahlen sind konstant geblieben, und mittlerweile wachsen die Teilnehmerzahlen wieder bei den Meisterschaften wie jetzt bei den Senioren in Hanau.

Das Gespräch führte Holger Appel

240 Teilnehmer zwischen 30 und 88 Jahren

Am Sonntag ab 10 Uhr treten mehr als 240 hessische Leichtathleten zwischen 30 und 88 Jahren zum Titelkampf in der Hanauer August-Schärttner-Halle an. Kornelia Wrzesniok (W55, Neu-Isenburg) geht im Stabhochsprung und im Weitsprung mit Titelchancen ins Rennen. Von der LG Offenbach ist Thomas Szczuka über 800 Meter der M60 favorisiert. Er startet gemeinsam mit dem Seligenstädter Armin Tischbiereck zudem im 400-Meter-Wettbewerb. (os)

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