1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

Olympisches Vorrunden-Aus für Eppertshausener Karateka Wael Shueb

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jens Dörr

Kommentare

Wael Shueb
Wael Shueb © -

Tokio/Eppertshausen – Für eine Medaille reichte es deutlich nicht, trotzdem ist für Wael Shueb am Freitag ein Traum wahr geworden: Als Teil des IOC-Flüchtlingsteams wurde der Karateka des GKV Lotus Eppertshausen bei den Olympischen Spielen in Tokio Elfter in der Kata.

Nach zwei der Formenläufe gegen imaginäre Gegner war das Turnier für den 33-Jährigen, der 2015 aus Syrien ins Rhein-Main-Gebiet floh und heute in Urberach wohnt, zwar beendet. Auch aufgrund der schwierigen Vorbereitung war der Karateka aber mit sich im Reinen. Sein Förderer Ernes Erko Kalac, der Vorsitzender des Eppertshausener Gesundheits- und Kampfsport-Vereins ist und Shueb begleitete, bewies nach einem Schicksalsschlag ebenfalls immense Stärke. Kurz vor dem Wettkampf am Freitag erfuhr Kalac in Tokio vom Tod seiner Schwester. Um Shueb in der Vorbereitung auf den größten Tag seiner Sportlerkarriere nicht zu stören, verschwieg Kalac seinem Schützling die traurige Nachricht zunächst. Sportlich erwischte Shueb, der vor seiner Flucht dem syrischen Nationalteam angehört hatte, die schwerere der beiden Vorrundengruppen. Von 26 Katas seiner Stilrichtung Shotokan hatte der Athlet sechs vorbereitet - wegen seines Aus’ in der Gruppenphase durfte er nur zwei, „Unsu“ und „Kanku Sho“, präsentieren. Mit einem Durchschnitt von 23,3 Punkten war für ihn als Letzter seiner Sechsergruppe Schluss. Gold-Gewinner Ryo Kiyuna (Japan) erzielte in der Vorrunde einen Schnitt von 28,3 Punkten.

„Meine Leistung hätte besser sein können, wenn ich intensiver hätte trainieren dürfen“, resümierte Shueb, der sich angesichts lange geschlossener Fitnessstudios und Sporthallen wenig vorzuwerfen hatte.  jd

Auch interessant

Kommentare