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Kreisjugendwart Manfred Kühne stellt sich wieder zur Wahl

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Ein Herz für den Jugendfußball: Der Kilianstädter Manfred Kühne geht Ende Januar in seine fünfte Periode als Jugendwart des Fußballkreises Hanau. Eigentlich wollte er an einen Nachfolger übergeben, dieser ist aber im vergangenen Jahr verstorben. Foto: Lennart Nickel
Ein Herz für den Jugendfußball: Der Kilianstädter Manfred Kühne geht Ende Januar in seine fünfte Periode als Jugendwart des Fußballkreises Hanau. Eigentlich wollte er an einen Nachfolger übergeben, dieser ist aber im vergangenen Jahr verstorben. Foto: Lennart Nickel

Fußball. Eigentlich hätte der verdiente Ehrenamtsruhe-stand angestanden – nun stellt sich Manfred Kühne doch zur Wahl, um vier weitere Jahre als Kreisjugendwart des Fußballkreises Hanau zur Verfügung zu stehen.

Von Lennart Nickel

Dieses Ehrenamt ist essenziell, damit von der vierjährigen Abwehrchefin aus Kilianstädten bis hin zum fast erwachsenen Mittelstürmer aus Langenselbold alle Nachwuchskicker in den kreisweit 217 Jugendmannschaften organisiert ihrem Hobby nachgehen können.

Seit 16 Jahren an der Spitze

Für den Fußballkreis Hanau macht das seit nunmehr 16 Jahren, beziehungsweise vier Amtsperioden, der 66-jährige Kühne möglich. Die Aufgaben des Kreisjugendwartes, die eine Menge an Koordinationsarbeit mit sich bringen, verlangen viel Leidenschaft für das Ehrenamt und den Sport. Kühne bringt sie unweigerlich mit, und dass, obwohl er selbst nie Fußball gespielt hat.

„Als ich auf die Karl-Rehbein-Schule ging und auch während meines Studiums spielte ich Volleyball. Zum Fußball bin ich dann in den 80ern gekommen, als mein ältester Sohn anfing zu kicken,“ berichtet er. Mit insgesamt zwei Söhnen und einer Tochter, die alle gegen das Leder traten, rückte der Nationalsport immer mehr in den Mittelpunkt.

Als Jugendleiter in Kilianstädten fing alles an

Mit dem Antritt als Jugendleiter bei seinem Wohnortverein SV Kilianstädten 1988 begann Kühnes Ehrenamtskarriere. 2001 mischte er mit Gleichgesinnten die bisherige Jugendarbeit im Kreis Hanau auf, wurde zum Stellvertreter und schließlich im Jahr 2004 zum primären Kreisjugendwart gewählt.

Am 31. Januar steht nun erneut die Wahl an, die die Vergabe des Amtes für jeweils vier Jahre bestimmt. „Da gehe ich dann, wenn ich gewählt werde, die Dienstjahre 17 bis 20 an, aber danach ist definitiv Schluss,“ bilanziert Kühne, der demzufolge mit 70 Jahren immer noch im übertragenen Sinne am Ball wäre.

Tragisch: Designierter Nachfolger starb

Unglücklicherweise steht im Hintergrund dieser Aussage auch eine traurige Geschichte. Eigentlich wollte Manfred Kühne dieses Jahr nicht noch einmal antreten, hatte dies bereits 2016 angekündigt sowie einen neuen Mann für das Amt auserkoren und aufgebaut. „Leider ist der designierte Nachfolger im vergangenen Jahr verstorben,“ erzählt er.

Innerhalb kürzester Zeit einen anderen Nachfolger zu organisieren, kam für Kühne nicht in Frage. Es wäre unfair, einen Neuling so ins kalte Wasser zu werfen, meint der erfahrene Chef-Organisator und -Vermittler. „Deswegen habe ich mit meiner Frau gesprochen und sie hat gesagt: 'Okay, wenn es dir noch Spaß macht, dann machs!'“

Kommunikation ist das A und O

Gute Kommunikation, vor allem mit seiner Familie, ist ihm ein wichtiger Wert. „Als Kreisjugendwart sitzt man quasi mittendrin, da kommen vom Verband die Regularien und Sie müssen sie nach unten an die Vereine umsetzen,“ verdeutlicht Kühne.

Zu Zeiten seines Berufslebens arbeitete Kühne als Sachbearbeiter in der Flugsicherung an der Umsetzung internationaler in nationale Verfahren. Passend, dass sich der selbsternannte „Regel-Übersetzer“ bei seiner Aufgabe wohlfühlt.

Zusammenarbeit mit Jugendleitern verbesserungswürdig

Dennoch gibt es auch Kritikwürdiges. So sei der Kreisjugendwart darauf angewiesen, dass die Jugendleiter der Vereine, die von ihm vermittelten Informationen streuen, doch dies funktioniere eher schlecht als recht. Kühne be-nennt als Beispiel die Umsetzung der Futsal-Regeln in der Hallensaison.

Aber: „Es gibt Vereine, die machen das ganz fantastisch!“ Auch Auseinandersetzungen mit „oben“ scheut er nicht. „Manche Dinge, die vom Verband kommen, schirme ich – überspitzt formuliert – mit meinem breiten Kreuz ab,“ sagt Kühne, der etwa kein großer Freund der potenziellen neuen Spielform für die G- und F-Jugenden, „Funino“, ist.

Digitalisierung wird immer wichtiger

Ein weiteres Thema, das ihn beschäftigt, ist die fortschreitende Digitalisierung der Spielorganisation. Auch hier sei er dankbar um sein ihn in allen Belangen unterstützendes Team. So kreiert Administrator Andreas Rohrbach schon seit 2004 die Spielpläne und ist Experte für die digitale Plattform „DFB Net“. Und mit Helge Schröder hat er auch schon einen vielversprechenden Stellvertreter gefunden.

Doch noch braucht das Amt des Kreisjugendwartes den erfahrenen Manfred Kühne. Er beteuert: „Ich würde mich nicht zum fünften Mal zur Wahl stellen, wenn es mir keinen Spaß machen würde.“ Aber für den Kilianstädter Familienmenschen ist klar: „Wenn meine Frau sagt, es geht nicht mehr, dann ist Sense.“

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