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Mit dem Klassenerhalt verabschieden: Redmann will Kurz ein Gruppenliga-Team übergeben

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Eine klare Mission vor Augen hat SG Bruchköbels scheidender Trainer Andreas Redmann. Sein Nachfolger ist mit Rodney Dean Kurz auch schon gefunden.
Eine klare Mission vor Augen hat SG Bruchköbels scheidender Trainer Andreas Redmann. Sein Nachfolger ist mit Rodney Dean Kurz auch schon gefunden. © Scheiber

Andreas Redmann empfindet das Trainer-Amt beim Fußball-Gruppenligisten SG Bruchköbel als große Ehre. Der 53-jährige Übungsleiter ist in Bruchköbel aufgewachsen, lernte bei der SGB das Kicken. Mehrere Jahre jagte Redmann im Seniorenbereich auf dem Sportplatz am Wald höherklassig für die SGB dem runden Leder hinterher, ehe es ihn vor zwei Jahren als Trainer zurück zum Traditionsverein verschlug.

Bruchköbel – Redmann coachte zunächst das B-Team, mit dem er in die Kreisoberliga Hanau aufstieg. Seit dieser Saison dann als Nachfolger von Claus Schäfer die erste Mannschaft. Am Saisonende ist aber schon wieder Schluss, Rodney Dean Kurz wird die Geschicke übernehmen. Die im Sommer unwiderruflich feststehende Trennung von Redmann und seinem Heimatverein soll ohne Groll erfolgen, man hat sich auf die gebräuchliche Sprachregelung „in beidseitigem Einvernehmen“ verständigt.

Im Detail begründen möchten beide Seiten den Trainerwechsel nicht. Letztendlich dürften die Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung unterschiedlich gewesen sein. Irreparabel beschädigt kann das Vertrauen der Vereinsverantwortlichen allerdings nicht sein, schließlich vertraut die SG Bruchköbel dem scheidenden Trainer die gewiss nicht leichte Mission Klassenerhalt an. Andreas Redmann weiß das zu schätzen und ist selbst mit der vom Verein erkorenen Nachfolgeregelung einverstanden: „Rodney kennt den aktuellen Kader und die im kommenden Jahr nachrückenden Spieler aus der zweiten Mannschaft und den A-Junioren schließlich sehr gut.“ Kurz gilt als junger, ambitionierter Trainer.

Kurz wird Spieler-Karriere nach der Saison beenden

Die kürzlich erworbene B-Lizenz gilt als Indiz, dass der langjährige Klasse-Stürmer nach seiner aktiven Laufbahn dauerhaft als Trainer fungieren möchte. Zuletzt war Kurz noch als Offensivverstärkung der ersten Mannschaft auf dem Platz gefragt. „Rodney steht für Identität, Bodenständigkeit und Sozialkompetenz und ist in meinen Augen eine echte Persönlichkeit des Hanauer Fußballsports“, ist der als Mitglied der Sportlichen Leitung bei der SGB mitarbeitende Ex-Trainer Claus Schäfer froh, dass sein ehemaliger Schützling ligaunabhängig als Redmann-Nachfolger zugesagt hat. In der Saison 2023/24 soll sich Kurz ganz auf seine neue Rolle konzentrieren und auch nicht mehr als Spieler im Aufgebot des Gruppenligisten stehen.

Verletzungssorgen und sonstige personelle Ausfälle haben sich bisher wie ein Roter Faden durch die Saison gezogen. „Wir konnten im Sommer teilweise nur mit zehn Spielern in der Vorbereitung trainieren“, erinnert sich Redmann. Der holprige Saisonstart war somit fast schon folgerichtig. Statt wie erhofft vorne mitzuspielen, dümpelte die SGB konstant im hinteren Tabellenfeld der Gruppenliga Frankfurt Ost herum. Kurz vor der Winterpause folgten dann einige gute Ergebnisse. Als Tabellen-13. hat die Redmann-Elf 24 Punkte auf dem Konto.

SG Bruchköbel stehen richtungsweisende Wochen bevor

Die Abstiegsgefahr ist aber latent. „Man wird am Ende wieder 50 Punkte, wahrscheinlich sogar mehr brauchen“, glaubt der in Hirzenhain lebende und in Hanau arbeitende Trainer. Die Zuversicht auf ein gutes Saisonende ist bei den Verantwortlichen groß, denn personell schaut die Lage weitaus besser als im Sommer aus. Spieler wie Milad Ahmadi, Kristian Skocibusic oder Paul Kern, die lange verletzt gefehlt haben, sind nun wieder fit. Dazu ist Rico Fleischer nach einem halbjährigen Abstecher zum 1. FC Erlensee wieder zur SG Bruchköbel zurückgekehrt.

Vom sich abzeichnenden Konkurrenzkampf verspricht sich Andreas Redmann einen Leistungsschub. Seit zwei Wochen befindet sich der Gruppenligist im Vorbereitungstraining. „Die Jungs ziehen alle prima mit, obwohl wir bislang einige unangenehme Einheiten ohne Ball absolviert haben“, freut sich der scheidende Coach über gutes Engagement beim Konditionsbolzen. Dass er aufgrund seines vorab angekündigten Ausscheidens bei seiner Mannschaft als „Lame Duck“ Autoritätsverluste hinnehmen muss, glaubt Redmann nicht. Der Coach ist jedoch erfahren genug, um zu wissen, dass sich der Wind im Falle einer plötzlich wieder misslicher werdenden Tabellensituation drehen kann. „Wir spielen direkt nach der Pause gegen die beiden Tabellenletzten SV Ranstadt und Bayern Alzenau II. Diese Partien sind für uns natürlich sehr wichtig“, weiß der SGB-Coach bei bis zu sieben möglichen Absteigern (die Relegation eingeschlossen) um die vorhandene Drucksituation.

Redmann ist offen für neue Trainerjobs im Kreis Hanau

Wie geht es mit Andreas Redmann nach Saisonende weiter? „Ich suche eine neue Herausforderung und würde am liebsten im Kreis Hanau einen Verein übernehmen“, meint der 53-Jährige. Auch wenn Redmann seit geraumer Zeit in der Wetterau lebt, sind seine Verbindungen in den Heimatkreis am stärksten. Auch als Moderator von Radio Hanau ist Andreas Redmann emotional an die Region gebunden.

Von Frank Schneider

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