Niederlage mit bitterem Beigeschmack

Die emotionale Achterbahnfahrt geht für die Regionalliga-Basketballer des TV Langen weiter. Eine Woche nach dem Krimi-Erfolg gegen Reutlingen gaben die „Giraffen“ gegen Saarlouis einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand.
Offenbach - Das Verfolgerduell in der Landesliga zwischen dem TV Babenhausen und EOSC fiel coronabedingt aus. Auch die TVB-Frauen mussten erneut passen. Die U18 der Rhein-Main Baskets stieß hingegen die Tür zum Viertelfinale weit auf.
MÄNNER
U16-Bundesliga, Relegation
ASC Mainz - Hanau Junior White Wings 64:88 (28:44). „Wir steigern uns kontinuierlich“, stellte Hanaus Trainer Sven Witt fest. Ein passender Zeitpunkt zum Abschluss der Relegationsrunde und vor den anstehenden Play-downs gegen Nürnberg. Anders als im Hinspiel (74:64) verteidigten die Hanauer entschlossen, standen den Gegnern eng auf den Füßen und zwangen sie zu schwierigen Würfen. Resultat: Trotz 15 Versuchen gingen die Gastgeber aus der Distanz leer aus. „Wir haben nach Anlaufschwierigkeiten angefangen richtig und überlegen Basketball zu spielen und konsequent getroffen“, betonte Witt. Beim 69:38 war die Vorentscheidung gefallen, was der Trainer nutzte, um die Einsatzzeiten gleichmäßig zu verteilen.
Hanau Junior White Wings: J. Williams (20), Yildiz (19), Okitasumbu (19), Stevanovic (10), Sinning (8), Hasanaj (6), Williams (4), Dinse (2), Heinrich
TV Langen - Sunkings Saarlouis 81:82 (35:34). „Das ist eine Niederlage mit bitterem Beigeschmack. Wir haben über weite Strecken eine sehr gute Leistung gezeigt und waren dem so wichtigen Sieg im Abstiegskampf nahe. Letztlich wurde die Partie nicht durch die Spieler auf dem Feld entschieden “, sagte ein verärgerter Jürgen Barth. Der Groll des TVL-Managers galt einem der Schiedsrichter, der mit seinen Entscheidungen den Spielausgang „maßgeblich zugunsten der Saarländer beeinflusst hat“. Nachdem Michael Fuss drei Minuten vor dem Ende ein umstrittenes technisches Foul – gleichzeitig sein fünftes Foul – kassiert hatte, kam es für die Langener noch dicker. Bei 81:78-Führung erwischte Henk Droste seinen Gegenspieler an der Hand, was der Referee als absichtliches Foul wertete. Die Gäste verkürzten auf 81:80 und bekamen den Ballbesitz zugesprochen. Ein weiterer umstrittener Pfiff gegen Noah Litzbach und zwei weitere Freiwürfe der Saarländer später war die Niederlage besiegelt. „Die Regelauslegung war völlig überzogen. Aber es hilft alles nichts“, haderte Barth. Zu allem Überfluss verletzte sich Welday Beyene an der Rippe und musste im Krankenhaus behandelt werden.
TVL: Gietz (1), Barth (24), Schäfer (3), Johnson (32), Beyene, Fuss (2), Jacob, Droste (9), Litzbach (2), Kessler (8)
2. Regionalliga
TV Langen II - SG Lützel-Post Koblenz II 75:69 (44:29). Trotz geglückter Revanche wollte bei den Langenern keine rechte Freude aufkommen. „Wir hätten gerne den direkten Vergleich gewonnen und Koblenz von Platz drei verdrängt. Dazu haben am Ende zwei Punkte gefehlt. Das wäre allemal drin gewesen“, meinte Langens Felix Lewe. Zwischenzeitlich lagen die Gastgeber mit 62:47 in Führung, ehe Ballverluste den Gegner näherkommen ließen. 20 Sekunden vor Schluss stand es nur noch 72:69, doch die Gäste vergaben einen Dreier und die „Giraffen“ brachten das unnötig knappe Ergebnis über die Zeit.
TVL II: Overdick (22), Smuda (12), Santelmann (11), Chabot (9), Püchert (9), Trindeitmar (6), Palazzo (4), Buschlinger (2), Kaut, Mundt, Richter, Schrädt
Oberliga
SKG Roßdorf - BC Neu-Isenburg 55:73 (18:44). Aufstiegsrivale BC Gelnhausen (67:66 in Marburg) hatte vorgelegt, die Neu-Isenburger zogen nach und verdrängten den punktgleichen Kontrahenten wieder von der Spitze. „Das war die beste Defensiv-Leistung, die ich bisher gesehen habe“, sagte BCN-Trainer Vassili Adamoudis. „Gegen ein so starkes Team in einer Hälfte nur 18 Punkte zuzulassen, ist spitze.“ Roßdorf gab nicht auf und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, an dessen Ende sich die Gäste souverän durchsetzten.
BCN: Wedel (16), Domajnko (15), Artzt (10), Hack (9), Kajabegovic (7), Pipic (6), Elbehi (6), Nicin (2), Asfaha (2), Joppe, Menace
FRAUEN
U18-Bundesliga Achtelfinale
Rhein-Neckar Girls - Rhein-Main Baskets 54:64 (26:45). Beim Vierten der Süd-Staffel wurde der Spitzenreiter der Gruppe Mitte im Hinspiel seiner Favoritenrolle gerecht, konnte aber nur phasenweise überzeugen. „Die erste Hälfte war gut, danach haben wir offensiv den Faden verloren und kamen defensiv oft einen Schritt zu spät“, bilanzierte Trainer Rolf Weidemann. Nach ausgeglichenem Beginn zogen die Gäste im starken Durchgang (21:8) davon. Ein deutlicheres Resultat verhinderte ein Einbruch im dritten Viertel, in dem ihnen nur sechs Punkte gelangen. Vor allem die Trefferquote aus der Distanz (4/28) fiel durchwachsen aus. Beste Werferin war Monika Crnjak mit 16 Punkten. Die Ergebnisse aus Hin- und Rückspiel (20. März in Hofheim) werden addiert. Bei Gleichstand käme es zu Spiel drei in Hofheim.
Landesliga
TV Langen - TV Heppenheim 67:66 (32:32). Beim Comeback nach langer Pause setzten sich die Langenerinnen in einem Krimi durch. „Wir sind gut ins Spiel gestartet, hatten aber Probleme mit der Zonenverteidigung des Gegners“, resümierte TVL-Spielerin Lena Neumann. Folge: Gleichstand zur Halbzeit. Während Emilia Dorst und Marnie Reimann mit ihrer Treffsicherheit von außen die Gastgeberinnen im Spiel hielten, verlagerte Heppenheim das Geschehen immer wieder ans Brett und nutzte seine Größenvorteile. „Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem glücklicheren Ende für uns“, freute sich Neumann.
TVL: Dorst (27), Reimann (17), Schwarz, Bohnstedt (8), Neumann, Pieper (4), Sacirovic (4), Gilic-Kuko (7)
TG Hanau - FTG Frankfurt 42:95 (21:40). Schon vor dem Duell des abgeschlagenen Schlusslichts mit dem Tabellenführer, der bislang nur ein Spiel verlor, ging es nur um die Höhe des Ergebnisses. Das fiel sogar noch deutlicher aus als im Hinspiel (36:68). jp