Philip Hecker über Hanau White Wings: „Jünger, aber auch größer“

Philip Hecker geht beim Basketball-Drittligisten Hanau White Wings in seine zweite Saison. Wir haben mit ihm gesprochen.
Hanau – Hinter den Hanau White Wings liegt ein großer Umbruch. Philip Hecker ist einer von nur zwei Stammkräften, die dem Basketball-Drittligisten aus der Pro B erhalten geblieben sind. Im Interview spricht der 19-Jährige über das neuformierte Team, seine Rolle und die Vorfreude auf Duelle mit Bruder Felix.
Die White Wings stellen sich in dieser Saison fast komplett neu auf. Wie sind Ihre Eindrücke von der Mannschaft?
Wir haben viele verschiedene Persönlichkeiten. Aber es harmoniert gut. Natürlich hapert es auf dem Feld noch an Kleinigkeiten. Aber das ist normal. Wir machen auch außerhalb der Trainingseinheiten viel zusammen und sind auf dem besten Weg, eine Einheit zu werden.
Aber so ein großer Umbruch ist sicher nicht ganz so leicht wegzustecken...
Natürlich fängt man wieder ziemlich von vorne an. Wir hatten in der letzten Saison auch eine gute Truppe zusammen, die viel gemeinsam unternommen hat. Mit den beiden Spaniern Michael Acosta und Eduard Arquez sowie Omari Knox sind wir noch in Kontakt. Aber es macht überhaupt keinen Sinn, die beiden Mannschaften von den Charakteren miteinander zu vergleichen.
Wie sehen die Unterschiede auf dem Feld aus?
Mit Till-Joscha Jönke und Josef Eichler haben uns die alten Hasen verlassen. Die wussten immer, was zu tun ist und sind vorangegangen. Dazu kommt mein Bruder Felix, der ja auch schon einige Pro-B-Spiele auf dem Buckel hat. Jetzt sind die Aufgaben ganz anders verteilt und wir werden sicher ein anderes Gesicht zeigen.
Inwiefern?
Wir sind jünger, aber auch größer aufgestellt. Die Defensive wird eine noch zentralere Rolle einnehmen. Mit meinen 1,93 Meter bin ich ja jetzt einer der Kleinsten im Team. Da wird es richtig eng, wenn die anderen ihre Arme ausstrecken. In der vergangenen Saison sind wir viel über den Positionsangriff gekommen,
diesmal wird das schnelle Umschalten neben der Verteidigung noch wichtiger sein. Wir haben sicherlich weniger Erfahrung, dafür aber andere Qualitäten.
Der Amerikaner „JD“ Tisdale kam als prominteste Verpflichtung aus der G-League. Beeindruckt?
Er kocht auch nur mir Wasser (lacht). Nein, „JD“ ist ein unheimlicher Athlet mit sehr schnellem ersten Schritt. Er ist ein offener Typ, hilfsbereit und zeigt uns den einen oder anderen Kniff. Er hat mit NBA-Profis trainiert. Davon kann man nur profitieren.
Wie sehen Sie ihre Rolle?
Ich möchte mich natürlich für noch mehr Spielzeit empfehlen und Verantwortung übernehmen. Eine meiner Aufgabe wird es sicher sein, mit kühlem Kopf voranzugehen und Ruhe auszustrahlen.
In dieser Saison treffen Sie auch auf die Reserve der Skyliners mit ihrem Bruder Felix. Bedauern Sie dessen Abgang sehr?
Natürlich ist es schade, zumal wir uns auf dem Feld gut ergänzt haben. Aber Felix hat sich so entschieden. Es wird sicher ein schönes Duell, da bin ich schon heiß drauf. Wenn wir uns sehen, werden bereits Sprüche geklopft.
Wie sehen Sie ihre Zukunft als Basketballer?
Die nächsten zwei, drei Jahre haben mir meine Eltern noch Freilauf gegeben, um mich auszutesten. Da will ich sehen, wohin die Basketball-Reise geht. Andernfalls kann ich mir ein Studium oder eine Ausbildung vorstellen.
Das Gespräch führte Jörn Polzin