Rugby: Doppelte Erleichterung in Offenbach

Nach dem erfolglosen Protest des Heidelberger RK geht Aufsteiger Offenbacher SC Rosenhöhe in der Rugby-Bundesliga entspannt ins Heimspiel gegen den SC Neuenheim. Der RK Heusenstamm gastiert bei Tabellennachbar RG Heidelberg.
Offenbach – Nach dem gewonnen Kellerduell bei Schlusslicht Heidelberger RK kann der Rugby-Erstligist Offenbacher SC Rosenhöhe das Heimspiel gegen den Rangzweiten SC Neuenheim recht gelassen angehen. Derweil hofft der RK Heusenstamm im Duell bei Tabellennachbar RG Heidelberg auf den ersten Sieg nach der Winterpause.
RG Heidelberg - RK Heusenstamm (So., 15 Uhr). Die RGH (17 Punkte) belegt als Vierter den ersten Play-off-Platz, der RKH hat als Fünfter nur einen Punkt weniger. Das Hinspiel endete 20:20. Markus Walger erwartet ein Duell auf Augenhöhe. „Beide Teams sind ungefähr gleichstark sind. Das wir in den vergangenen Jahren auch so“, sagt der RKH-Coach. „Die Tagesform wird eine Rolle spielen.“
Beide Mannschaften bevorzugen das schnelle Spiel. Einige der Siebener-Nationalspieler werden aber fehlen. Heusenstamms Leon Hees hat entschieden, vor dem Aufstiegsturnier zur World Series nicht mehr für seinen Klub aufzulaufen. Sam Rainger ist nach Verletzungspause ohnehin noch nicht fit. Aber auch die RGH wird wohl auf einige DRV-Auswahlspieler verzichten müssen. „Die werden aber auch so ein gutes Team haben“, so Walger.
Verzichten muss der RKH-Coach weiterhin auf Patrick Weber und Falk Fleisch (beide verletzt). Ob 15er-Nationalspieler Zinzan Hees nach einer Zerrung rechtzeitig fit wird, entscheidet sich kurzfristig. Definitiv wieder zur Verfügung stehen wird Tobias Apelt.
Offenbacher SC Rosenhöhe - SC Neuenheim (Sa., 15 Uhr). Der späte 22:15-Erfolg beim Heidelberger RK, durch den Offenbach seinen Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz auf 13 Zähler ausbaute, hat auch bei Wynston Cameron-Dow für große Erleichterung gesorgt. „Ein wichtiger Sieg, das hatten wir benötigt“, sagte der Spielertrainer des OSC, der nicht zum Einsatz gekommen war, nach der Partie aber im Fokus gestanden hatte. Der HRK trug vor, Cameron-Dow sei infolge einer Knie-OP nicht „spielfähig“ gewesen und Offenbach habe daher nicht die erforderliche Anzahl für Deutschland spielberechtigter Akteure gehabt. Der Protest gegen die Spielwertung wurde aber abgewiesen, wie Staffelleiter Herbert Lütge auf Anfrage bestätigte. „In den Bundesligarichtlinien steht klar, dass der Spieler lediglich auf dem Bogen aufgeführt sein muss. Er war auch anwesend. Das Argument, er sei nicht umgezogen gewesen, kann ich nicht gelten lassen. Er hatte einen Trainingsanzug an und hätte theoretisch eingesetzt werden können.“ Der HRK kann nun das Sportgericht anrufen. Die Erfolgsaussichten sind jedoch gering.
Der Fall verdeutlicht aber, wie angespannt die Personalsituation beim OSC ist. Es stehen zwar weiterhin genug deutsche Spieler zur Verfügung, diese sitzen aber oft nur auf der Bank oder kommen lediglich in der Endphase zum Einsatz.
Gegen den SCN, der zuletzt das Verfolgerduell beim TSV Handschuhsheim mit 24:7 gewann, wird es daher wohl nichts zu holen geben. Das Hinspiel hatte Offenbach klar mit 14:46 verloren, dabei jedoch nach einer Roten Karte gegen Cameron-Dow lange in Unterzahl gespielt. OSC-Sprecher Yonas Hussein hält sich jedenfalls mit einer Prognose zurück. Die gegen den HRK gezeigte Leistung könne er nach der langen Winterpause „schlecht einordnen“.
Von Christian Düncher