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Samurai Offenbach: Zwischen sehr gut und höchst bescheiden

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Von: Holger Appel

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Sieg gegen einen starken Gegner. Offenbachs Leon Ehmig (links) setzt sich gegen Michel Adam durch. Dennoch nimmt Speyer am Ende die Punkte mit.
Sieg gegen einen starken Gegner. Offenbachs Leon Ehmig (links) setzt sich gegen Michel Adam durch. Dennoch nimmt Speyer am Ende die Punkte mit. © hartenfelser

Bitterer Auftakt für den JC Samurai in der Judo-Bundesliga Süd: Die Offenbacher verloren nach starker 4:3-Pausenführung mit 6:8 gegen Speyer und zudem noch Fabian Kühn wegen einer Knieverletzung.

Offenbach – Francesco Liotta stand mit verschränkten Armen und grimmigem Blick neben seinen Kämpfern am Mattenrand, als die Athleten des JSV Speyer auf der anderen Seite der kleinen Halle der August-Bebel-Schule ausgelassen ihren Sieg feierten. „Dieses Ding hätten wir machen können. Wir hatten die Chance, obwohl unser personelles Konzept durcheinandergeraten ist. Nach der 4:3-Pausenführung hatte ich zumindest auf das 7:7 gehofft, aber es sollte nicht sein“, meinte der Vorsitzende und Trainer des JC Samurai traurig nach dem 6:8 vor 300 Zuschauern gegen den etablierten Tabellenvierten der vergangenen Saison. „Schade – aber so ist Sport“, sagte Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke kurz und knapp.

Die erste Hiobsbotschaft an diesem Samstagnachmittag: Offenbachs Punktgarant Markus Seifert hatte zwar seine Corona-Infektion überstanden, war aber noch nicht einsatzfähig. Der Georgier Davit Arutinian ging den ersten Kampf (bis 100 kg) gegen Patrick Schmidt sehr verhalten an, Punkt für Speyer. Dann aber kam Leben in die Bude. Fabian Kühn gewann spektakulär in der Klasse bis 66 kg gegen Till Braunbach, verletzte sich aber bei der siegbringenden Innensichel am Knie. Er humpelte von der Matte, kein zweiter Einsatz gegen Speyer mehr möglich. „Dieser Wurf ist meine Spezialität. Ich habe ihn gefühlt schon 1000 Mal gemacht und nie ist etwas passiert“, haderte Kühn mit einem Eisbeutel auf dem Knie. Er vermutete nach der ersten Behandlung und einem Gespräch mit Dr. Adalbert Missalla am Mattenrand eine Verletzung am Außenmeniskus. Am heutigen Montag muss Kühn zur MRT. Dort wird sich klären, ob Hoffnung besteht auf einen Einsatz am zweiten Kampftag (15. April beim VfL Sindelfingen).

Nach Hratschik Latschinians Niederlage gegen Irakli Kupatadze (bis 60 kg) schaffte Athanasios Mylonelis gegen David Fuhrer (bis 81 kg) den Ausgleich. Leon Schreder bezwang erst in der intensiven Verlängerung nach mehr als sechs Minuten Kampfzeit Franz Haettich (bis 90 kg). Beide Athleten benötigten zwischenzeitlich wegen offener Wunden ärztliche Hilfe. Gleich darauf der nächste Höhepunkt: Leon Ehmig kämpfte in der Klasse bis 73 kg den ehemaligen deutschen Meister und international erfahrenen Michel Adam nieder. Felix Herbst hingegen hatte im Schwergewicht keine Chance gegen Onise Bughadze – 4:3.

Nach der Pause brachte Tibo Volleman (bis 66 kg) die Offenbacher mit dem Sieg gegen Felix Bächle noch einmal in Führung. Mylonelis gewann auch noch gegen Haettich (bis 90 kg), aber es reichte aufgrund von insgesamt fünf Niederlagen, unter anderem von Leon Ehmig gegen Yves-Michel Touna in der Klasse bis 81 kg, nicht zum erhofften Punktgewinn.

„Das sind jetzt gemischte Gefühle; zwischen sehr gut und höchst bescheiden“, meinte Ehmig nach dem 6:8 mit Blick auf die feiernden Gäste gegenüber. „Ich freue mich natürlich über meinen Sieg gegen Michel Adam. Das ist eine echte Hausnummer. Er ist ein weitaus besserer Athlet als mein zweiter Gegner. Und deshalb ärgere ich mich umso mehr über meine nicht so gute Performance in diesem zweiten Kampf in der höheren Gewichtsklasse, den ich verloren habe. Und letztlich über diese bittere Niederlage für unser Team, die zu verhindern gewesen wäre“, ergänzte er mit einer ordentlichen Portion Selbstkritik.

JC Samurai: Davit Arutinian, Fabian Kühn (1), Hratschik Latschinian, Athanasios Mylonelis (2), Leon Schreder (1), Leon Ehmig (1), Felix Herbst, Dominik Schlegel, Tibo Volleman (1), Demetre Makalatiya, Michael Wehner, Mohammad Falahatpsheh

Von Holger Appel

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