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Winter-Derby der DEL2: Löwen-Stürmer Roope Ranta der Matchwinner in Offenbach

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Matchwinner. Roope Ranta (links) erzielte das spektakuläre 2:1 für die Löwen und traf zweimal im Penalty-Schießen.
Matchwinner. Roope Ranta (links) erzielte das spektakuläre 2:1 für die Löwen und traf zweimal im Penalty-Schießen. © Hübner

Spektakulärer Abschluss eines spektakulären Abends: Das Winter-Derby der Deutschen Eishockey-Liga 2 am Samstagabend endete kurz nach 23 Uhr mit dem zehnten Penaltyschuss. Roope Ranta, Stürmer der Löwen Frankfurt, wurde für den EC Bad Nauheim zum Party-Crasher.

Offenbach – Mit einer Vorlage, zwei verwandelten Penaltys und einem Traumtor drückte der Finne dem Spiel seinen Stempel auf. Mit 2:3 (1:1, 0:0, 1:1/0:1) mussten sich die Roten Teufel dem Rivalen vom Main vor 15 146 Zuschauern im Fußball-Stadion am Bieberer Berg in Offenbach geschlagen geben. Für die Mannschaft aus der Wetterau, die von mehr als 11 000 Anhängern unterstützt worden war, hatten Andreas Pauli und Andrej Bires in einer engen und umkämpften Partie zweimal einen Rückstand ausgeglichen.

Winter-Derby DEL2: Löwen Frankfurt gegen EC Bad Nauheim 

„Das Eis war frisch, der Schläger frisch getaped, und ich hatte genügend Zeit“, sagte Ranta über seinen aufsehenerregenden Treffer in der 41. Minute. Hinter dem Tor stehend, lud er die Scheibe auf seinen Schläger und trug den Puck mit einer kurzen Bewegung direkt in den Torwinkel; über die Schulter von Felix Bick, der nicht mehr reagieren konnte. Einen Treffer, wie man ihn in dieser Ausführung selbst international nur sehr, sehr selten zu sehen bekommt; wie er ihn vor zwei Jahren aber schon einmal in der DEL 2 erzielt hatte.

„Finnen mögen Outdoor-Hockey. Wenn man Roope hier hat spielen sehen, sollten wir uns überlegen, in Frankfurt immer unter freiem Himmel zu spielen“, unkte Matti Tiilikainen, der Löwen-Trainer im Anschluss. Christof Kreutzer, der Coach des EC Bad Nauheim, sah „das Spiel so eng, wie es das Resultat ausdrückt“. Man habe die Entscheidung schließlich „selbst auf dem Löffel gehabt“. Im finalen Shootout hatte Löwen-Torwart Jimmy Hertel einen Schuss von Jack Combs irgendwie noch von der Linie gekratzt und seine Mannschaft im Spiel gehalten.

Winter-Derby DEL2: Erster Treffer für Löwen Frankfurt nach 69 Sekunden

Frankfurt hatte nach nur 69 Sekunden eine Fehlerkette im Verteidigungsdrittel der Roten Teufel zum Führungstreffer genutzt. Martin Buchwieser hatte einen Schlenzer von Ranta abgefälscht und konnte seinen Rebound verwerten. Der Tabellendritte aus Bad Nauheim – wieder mit Mike Card und Dani Bindels im Kader – schüttelte diesen Schockmoment schnell aus den Trikots und hatte zwischen der zehnten und der 30. Minute seine beste und druckvollste Phase in einer von der Defensivarbeit bestimmten Partie. Der Ausgleich (18.), als Pauli seinen Schläger in einen Pass von Bires gehalten hatte, war zur Drittelpause absolut verdient.

Im zweiten Durchgang erhöhte sich der Geräuschpegel im Stadion. Die Fans hatten sich nun langsam an den ungewohnten Rahmen der Partie gewöhnt, peitschten mit Wechselgesängen ihre Teufel nach vorne. Auf dem Eis hingegen erlaubte die ungewohnt schmale Eisfläche im nordamerikanischen Profi-Maß (vier Meter schmäler) angesichts taktischer Disziplin auf beiden Seiten wenige klare Offensivszenen. David Suvanto traf seitens der Löwen den Pfosten (27.), zehn Minuten später stand dessen Kapitän Adam Mitchell bei seinem Comeback gänzlich frei vor Bick, konnte seine Chance aber nicht nutzen, schließlich scheiterte noch Max Faber (39.).

Winter-Derby DEL2: Hingucker-Tor von Löwen-Frankfurt-Stürmer Ranta im Powerplay

Dem Hingucker-Tor von Ranta im Powerplay (41.) folgte nur sieben Minuten später der Ausgleich, als Bires zum Nachschuss goldrichtig stand. Die Schlussphase gehörte nun den Löwen, doch parierte Bick gegen Max Eisenmenger wie auch gegen Eduard Lewandowski, so dass die Partie zunächst verlängert und im Penaltyschießen entschieden wurde.

Eiskalt hatte hier Combs für Bad Nauheim vorlegt. Der Zusatzpunkt schien fast schon verbucht, doch konnte Ranta als dritter Löwen-Schütze ausgleichen und im fünften Anlauf noch vorlegen, ehe Bires abschließend für Bad Nauheim an Hertel im Frankfurter Tor scheiterte.

VON MICHAEL NICKOLAUS

„Danke“ war übrigens das wohl meist benutzte Wort auf der Pressekonferenz nach dem Winter-Derby. Es war ein Dank an das Organisatoren-Team um den Geschäftsführer des EC Bad Nauheim, Andreas Ortwein, der gut ein Jahr zuvor sein Team mit der „Schnapsidee“, der Ausrichtung eines Freiluftspiels im Offenbacher Stadion gegen die Löwen Frankfurt, erst geschockt und dann nach kurzer Zeit auf seine Seite gezogen hatte – ein Dank von Spielern, Trainern, Betreuern, Fans und Offiziellen.

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