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Die Start-Up-Gang: „Höhle der Löwen“-Star Carsten Maschmeyer will mit Kinderbuch Erfindergeist wecken

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Von: Jonas Erbas

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Carsten Maschmeyer neben seinem Co-Autor Axel Täubert (Fotomontage)
Carsten Maschmeyer präsentiert mit „Die Start-Up-Gang“ ein Kinderbuch über Start-ups und Unternehmensgründung (Fotomontage) © Maschmeyer Group

Mit „Die Start-Up-Gang“ haben „Die Höhle der Löwen“-Star Carsten Maschmeyer und sein Co-Autor Axel Täubert das erste Kinderbuch geschaffen, welches sich jugendgerecht mit dem Berufsbild des Gründers befasst. Im IPPEN.MEDIA-Interview mit Redakteur Jonas Erbas spricht der 62-Jährige über die Hintergründe seiner neusten Veröffentlichung.

München - Kurz vor Ostern vergangenen Jahres äußerte Carsten Maschmeyer (hier alle News rund um „Höhle der Löwen“-Star Carsten Maschmeyer im Überblick) den Wunsch, ein Kinderbuch zu schreiben, das sich – passend zu seinem eigenen Werdegang – mit dem Berufsideal des Gründers auseinandersetzt.

Durch einen gemeinsamen Bekannten wurde der „Höhle der Löwen“-Star schließlich auf Axel Täubert, der hauptberuflich selbst junge Unternehmen betreut, aufmerksam. Gemeinsam schuf man „Die Start-Up-Gang“, eine Geschichte über die vier Schüler Nele, Carl, Aliyah und Mehmet, die im Rahmen einer Projektwoche ein eigenes Start-up gründen. Jonas Erbas hat für IPPEN.MEDIA mit dem 62-jährigen Finanzunternehmer über sein neues Buch gesprochen.

Carsten Maschmeyer spiegelt mit „Die Start-Up-Gang“ auch persönliche Erfahrungen wider

„Wer Großes will, muss viel leisten“, heißt es in Ihrem Vorwort, Herr Maschmeyer. Sie selbst sind in armen Verhältnissen aufgewachsen, waren nicht privilegiert. Hat Sie das motiviert, selbst besonders „viel zu leisten“?

Wenn man nichts hat und nichts kriegt, dann muss man selbst etwas tun. Bei uns bekamen in der Klasse alle ein Auto – entweder, weil sie die Lebensleistung vollbracht und ihr 18. Lebensjahr vollendet haben oder zum Abitur. Und ich habe mich gefragt: „Wo ist mein Auto?“ Ich war ja auch 18, ich hatte auch mein Abitur. Worte wie „Egal, was passiert, wir sind immer für dich da“ habe ich nie gehört, aber meine Willenskraft und Kampfgeist waren dadurch stärker. Darum geht es auch in dem Buch: Einige sind immer hungriger als andere.

Ihr Buch „Die Start-Up-Gang“ wirkt wie eine Art Mutmacher für jene, die es nicht immer ganz einfach hatten, richtig?

Ich selbst bin ja das beste Beispiel: Meinen Vater habe ich nie kennengelernt und ich war Schlüsselkind. Wir haben in einer umgebauten Kaserne gelebt und ich habe die abgenutzte Kleidung des Nachbarsohnes getragen. Das Buch zeigt, dass es nicht nur klassische Karrieren gibt, wo der Vater Anwalt und die Mutter Ärztin ist. Gute Schulnoten alleine sind nicht entscheidend. Viel wichtiger sind Kommunikation, Interaktion und Kreativität. Es ist völlig egal, ob du jemals an einer Universität studiert hast. Wenn die Idee da ist, musst du das Momentum für eine Gründung nutzen. Egal, wie weit du mit der Ausbildung bist.

Mehmet hat türkische Wurzeln, Aliyah stammt ursprünglich aus Syrien. Sehen sie Diversität als möglichen Erfolgsfaktor?

Ja. Ich sehe bei vielen Start-ups die Gleichheit sogar als Problem an: Drei Studenten, gleiche Uni, gleiche Fachrichtung, gleicher Professor. Eigentlich müsste der IT-Student, wenn er eine Idee hat, in die Wirtschaftsfakultät rüberlaufen, um dort jemanden zu finden, der Marketing kann. Programmieren kann er ja schon selber. Andere Denkrichtungen ergeben mehr Blickwinkel, mehr Varianten und mehr Input – und dadurch auch mehr Output. Ein sehr heterogen denkendes Team hat eine wahnsinnige Bandbreite an Gedanken und Ideen.

Carsten Maschmeyer und Axel Täubert, die gemeinsam „Die Start-Up-Gang“ schufen
Carsten Maschmeyer und Axel Täubert schufen mit „Die Start-Up-Gang“ gemeinsam das erste Kinderbuch, welches sich jugendgerecht mit dem Thema Unternehmensgründung auseinandersetzt © Maschmeyer Group

Carsten Maschmeyer erklärt: „Die Start-Up-Gang“ soll Kindern neue Berufsideale näherbringen

Sie sagen: Deutschland brauche „mehr mutige Gründerinnen und Gründer“. Hat die Bundesrepublik den neuen, hippen Start-up-Trend ein wenig verschlafen?

Wir müssen uns in Deutschland neu erfinden. Unser jetziger Mittelstand, unsere Industrie hat eine lange Tradition und läuft immer noch erfolgreich. Aber das geht nicht ewig so weiter. Wir brauchen jetzt Innovationen, etwa, um nachhaltige, umweltfreundliche Energien zu entwickeln – nicht durch Verbote, sondern durch Ideen! Und: Je eher junge Menschen merken, dass es neben Pilot oder Tierärztin auch Jobs wie Gründer oder Erfinder gibt, desto besser.

Warum haben Sie nicht einfach ein klassisches Kinderbuch, sondern „Die Start-Up-Gang“ geschrieben?

Ich habe mir gerade, vor einer Woche, noch einmal einige Kinderbücher geholt: Polizist, Bäckerin, Feuerwehrmann oder ganz ‚progressiv‘: Modedesignerin. Es gab leider kein kindgerechtes Buch zu Start-ups oder Gründung. Und jetzt gibt es endlich eins.

Gerade herrscht Krieg in Europa. Nicht der beste Zeitpunkt, ein humorvolles Kinderbuch über Start-ups zu veröffentlichen.

Wenn man beginnt, ein Buch zu schreiben, weiß man nicht, was ein Jahr später, zum Erscheinungsdatum, passiert. Ich glaube, dass Kinder in einer heilen, fantasievollen Welt lesen, fernsehen und leben dürfen. Ich finde es viel schlimmer, dass es nach der Tagesschau mit Kriegsberichterstattung direkt im Anschluss einen „Tatort“ gibt, in dem es um Mord und Totschlag geht. Gerade jetzt ist ein Buch, das Kindern eine Perspektive aufzeigt, wie es weitergehen kann, wie man etwas aufbaut, gar nicht so verkehrt. Wir haben uns dafür entschieden, die Erlöse zu spenden.

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