Achtung, Hotelgäste: Was Zimmermädchen verraten wollen – aber nicht dürfen
Ihre Arbeit ist stressig – und Gäste erleichtern sie nicht unbedingt. Mit diesen Tipps wird der Alltag der Zimmermädchen jedoch schlagartig stressfreier.
Hamburg – Die Arbeit eines Zimmermädchens kann kräftezehrend sein. An einem Tag macht einem die Unfreundlichkeit des Hotelgastes zu schaffen. An einem anderen Tag packt einen der Ekel – und ständig begleitet einen der Stress, der von so manch einem Besucher jeden Tag aufs Neue entfacht wird. Ob sich die angesprochenen Gäste dessen bewusst sind? Einige von Zimmermädchen geschilderten Ereignisse lassen daran jedenfalls große Zweifel. Die alltägliche Arbeit von Hotel-Angestellten erfordert gute Nerven – dabei ist es als Gast eigentlich gar nicht schwer, ihre Arbeit maßgeblich zu erleichtern.
Trotz Check-out: Fernseher läuft noch und an der Tür steht „Nicht-Stören“
In Zeiten der Energiekrise sollte man es sich als Verbraucher doppelt überlegen, ob es jetzt sinnvoll ist, den Fernseher laufen zu lassen, obwohl man wenig später das Haus verlassen wird. Im privaten Kontext entscheiden sich die meisten dann wohl doch dafür, sämtliche elektronische Geräte auszuschalten – außer es handelt sich um diese drei Geräte im Haushalt. Im Hotel-Alltag übernimmt das jedoch gut und gerne mal das Zimmermädchen.
Nicht nur steigen die Kosten – ein Grund, warum jetzt die ersten Hotels im Norden einen Energiezuschlag von Gästen fordern – auch das Zimmermädchen wird vor eine zusätzliche Herausforderung gestellt. Wie Angestellte gegenüber Business Insider erklären, kam es bereits häufiger vor, dass sie den Fernseher ausschalten mussten, obwohl der Gast bereits ausgecheckt war. Ob sich der Besucher jedoch noch in den Räumlichkeiten befindet, lässt sich erst hinterher sagen. Nämlich dann, wenn das Zimmermädchen die Tür geöffnet hat. Ein ähnliches Szenario: Gäste verlassen das Hotel, aber das „Nicht-Stören“-Schild hängt noch.
Haare Färben in der Badewanne: Zimmermädchen müssen stundenlang putzen
Vom umgekehrten Fall berichten Zimmermädchen übrigens auch. Kein „Nicht stören“-Schild weist auf scheinbar freien Zugang hin. Doch erst einmal in der Türschwelle, werden sie dann von den Gästen angeschrien, weil sie die Anwesenheit eines Zimmermädchens nicht wünschen. Es sind Situationen, die sich definitiv vermeiden lassen. Genauso erspart man den Angestellten im Übrigen eine Menge Arbeit und Nerven, wenn man im Hotel aufs Haare Färben verzichtet. Was eigentlich klingt wie selbstverständlich, ist es für einige Gäste offenbar nicht – ganz zum Leidwesen der Zimmermädchen.

Gäste könnten auch einfach einen Frisör aufsuchen, oder sich die Haare zu Hause färben – doch stattdessen müssen die Zimmermädchen Farbreste später bei der Zimmereinigung beseitigen. Nach Angaben der Zimmermädchen dauert das mindestens eine Stunde.
Tipps zur Müllentsorgung: Worauf Hotelgäste achten sollten
Es ist ein Thema, das auch in Hotels schnell zum Problem werden kann: zu viel Müll. Wenn der Mülleimer voll ist, ist er voll. Sammelt sich noch mehr Müll an, landet er erfahrungsgemäß oft daneben – davon berichten die von Business Insider befragten Zimmermädchen. Dabei könnte es so einfach sein. Einfach nach einer neuen Mülltüte fragen und die Angestellten helfen gerne. Diesbezüglich ein weiterer Tipp: Schmutzige Wäsche auf dem Boden entwickelt sich schnell zum Hindernis. Einfach wegräumen und für die Zimmermädchen gibt es ein Problem weniger.
Falls nötig, nach neuen Mülltüten fragen, schmutzige Wäsche wegräumen und Müll nicht kreuz und quer im Raum verteilen – gut gemeinte Tipps der Zimmermädchen, die auch Gästen einen angenehmeren Hotel-Aufenthalt bescheren können. Ein Tipp, der hingegen die Gesundheit der Zimmermädchen schützt: keine spitzen Gegenstände wegschmeißen! Daran können sich die Zimmermädchen verletzen oder im schlimmsten Falle durch übertragene Erreger infizieren.
Kleine Gesten vorm Check-out: Worüber sich Zimmermädchen besonders freuen
Vielleicht wissen es Hotelgäste nicht, doch es kann Zimmermädchen im großen Maße helfen, wenn sie vor dem Auschecken noch einmal selbst anpacken und etwa benutzte Handtücher und Bettwäsche auf dem Boden sammeln – „das hilft wirklich sehr“, bestätigt eine Angestellte von Holiday Inn gegenüber Business Insider. Was sie übrigens nicht machen müssen: Das Bett!
Denn im schlimmsten Falle ist für das Zimmermädchen nicht mehr ersichtlich, ob das Bett überhaupt benutzt wurde und wird im Zweifel nicht noch einmal neu gemacht. Daher der Tipp: Bettwäsche einfach auf einen Haufen legen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Wer trotzdem vor dem Check-out Zeit für eine nette Geste hat, kann dem Zimmermädchen lieber ein ungeöffnetes Getränk oder Eis im Kühlschrank hinterlassen. Im stressigen Alltag könnte das Wunder bewirken – gerade dann, wenn der Ärger über andere Hotelgäste wieder einmal zu groß wird.