Corona-Bonus 2022 - Wer Anspruch auf die Sonderzahlung hat

Beschäftigte können bis zu 1500 Euro als steuerfreien Corona-Bonus bekommen. Doch wer kann alles in diesem Jahr auf die begehrte Sonderzahlung hoffen?
Offenbach – Arbeitgeber können ihren Beschäftigten in der Corona-Krise noch bis zum 31. März 2022 einen Corona-Bonus zahlen. Dieser kann bis zu 1500 Euro betragen und es müssen keine Steuern oder Sozialversicherungsbeiträge darauf gezahlt werden. Doch wer kann alles auf die Bonus-Zahlung hoffen?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Der Corona-Bonus ist eine Sonderzahlung, die bis maximal 1500 Euro von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen befreit ist.
- Der Betrag darf von 1. März 2020 bis 31. März 2022 insgesamt 1500 Euro nicht übersteigen, sonst fallen Abgaben an.
- Grundsätzlich kann jeder Arbeitgeber seinen Beschäftigten einen Corona-Bonus auszahlen.
- Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder bekommen einen einheitlich geregelten Corona-Bonus von 1300 Euro (Hessen: 1000 Euro).
- Über einen Corona-Bonus für Pflegekräfte berät derzeit die Bundesregierung.
Corona-Bonus 2022: Wer bekommt die steuerfreie Sonderzahlung?
Grundsätzlich kann jeder Arbeitgeber entscheiden, seinen Angestellten einen Corona-Bonus zu zahlen. Für den öffentlichen Dienst der Bundesländer gibt es jedoch eine einheitliche Regelung. Darauf haben sich Gewerkschaften und Arbeitgeber im November 2021 geeinigt. Die Beschäftigten bekommen demnach einen Bonus von 1300 Euro; Auszubildende, dual Studierende und Praktikant:innen bekommen laut der Gewerkschaft ver.di 650 Euro. Nur Hessen macht es anders: Dort sollen Beschäftigte 1000 Euro erhalten, Azubis 500 Euro – also etwas weniger als in der restlichen Bundesrepublik. Der Bonus soll spätestens mit dem Entgelt für März 2022 ausgezahlt werden.
Die Regelung betrifft etwa Tarifbeschäftigte in Landesbehörden, Unikliniken, Schulen, Kitas, bei der Polizei und Feuerwehr sowie Straßenmeistereien und Abfallbetrieben. Ob Beamte einen Corona-Bonus bekommen, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. In Hessen etwa bekommen Beamte denselben Corona-Bonus wie Tarifbeschäftigte. Bayern will seinen Beamten einen Corona-Bonus von 1300 Euro auszahlen. Für Bundesbeamte soll es keine Sonderzahlung geben, wie wa.de berichtet.
Corona-Bonus 2022: Steuerfrei nur bis 1500 Euro
Um 2022 einen Corona-Bonus zu erhalten, gelten allerdings Voraussetzungen: Ursprünglich war die steuerfreie Sonderzahlung auf das Jahr 2020 beschränkt, die Möglichkeit dazu wurde jedoch verlängert. Das heißt jedoch nicht, dass Beschäftigte den Bonus mehrfach steuer- und SV-beitragsfrei ausgezahlt bekommen können. Haben sie etwa bereits im vergangenen Jahr die vollen 1500 Euro erhalten, kann der Arbeitgeber zwar noch einen Bonus zahlen – von diesem müssen jedoch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden.
Haben Beschäftigte bislang nicht den vollen Betrag bekommen, sondern beispielsweise nur 1000 Euro, so kann der Arbeitgeber bis zum 31. März 2022 maximal weitere 500 Euro steuer- und SV-beitragsfrei auszahlen. Es gilt lediglich: Im Zeitraum 1. März 2020 bis 31. März 2022 dürfen insgesamt 1500 Euro steuer- und beitragsfrei gezahlt werden. Ob die Zahlung einmalig oder in Raten erfolgt, ist egal. Sie muss lediglich zusätzlich zum Arbeitsentgelt gezahlt und auch so in der Abrechnung aufgeführt werden. Den Corona-Bonus muss man nicht beantragen, sondern er wird vom Arbeitgeber gezahlt, wenn dieser sich dazu entscheidet.
Corona-Bonus 2022: Pläne für Pflegekräfte stoßen auf Kritik
Auch Landesbeschäftigte in Teilzeit oder Minijobs bekommen einen Corona-Bonus, allerdings nur anteilig. Wer mehrere Jobs hat, kann laut informationsportal.de auch von mehreren Arbeitgebern die Sonderzahlung bekommen.
Pflegekräfte sollen 2022 erneut einen Corona-Bonus erhalten. Das haben die Ampel-Parteien in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. Eine Milliarde Euro sollen zur Verfügung gestellt werden. Es gibt aber noch Diskussionen um die Sonderzahlung in der Pflege. So hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angeregt, den Corona-Bonus nur an Pflegekräfte zu zahlen, die in der Pandemie unter besonderer Belastung standen. Sein Vorschlag stieß jedoch auf Kritik etwa von CDU und Linke. Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz äußerte Unmut und befürchte weiteren Frust unter Pflegekräften.
Wegen eines selbst genehmigten Corona-Bonus steht der Bundesvorstand der Grünen derzeit in der Kritik - und die Justiz ermittelt.
Auch von einigen Unternehmen ist bekannt, dass sie einen Corona-Bonus für ihre Angestellten planen oder ihn schon ausgezahlt haben. Dazu zählen laut br.de die Konzerne Siemens, Adidas und die Deutsche Post sowie der Deutschen Presse-Agentur zufolge Volkswagen, Eon und RWE. (Ines Alberti)