Preis-Schlacht bei Edeka: Weitere Markenartikel verschwinden aus dem Sortiment
Harte Preiskämpfe lassen derzeit Marken-Artikel aus den Edeka-Regalen verschwinden. Nach Mars und Pepsi stellt ein weiterer Hersteller die Lieferungen ein.
München – Der Streit zwischen Edeka und zahlreichen Markenherstellern geht weiter. Dass große Konzerne wie Edeka, Rewe, Aldi und Lidl ständig erbittert mit Lieferanten um Preise und Konditionen feilschen, ist nicht neu. Bei Edeka droht nun jedoch nach Mars und Pepsi das Verschwinden weiterer bekannter Produkte aus dem Sortiment.
Edeka gilt mit mehr als 11.000 Geschäften und etwa 409.000 Beschäftigten als größter Einzelhändler in Deutschland. Vorstandschef Markus Mosa will im Streit um die Preisgestaltung von Markenherstellern standhaft bleiben. Die „Gier“ der internationalen Markenartikler lasse noch nicht nach, „und wir können sie noch weniger nachvollziehen als im vergangenen Jahr“, so der Edeka-Chef, der vor allem den großen Lebensmittelproduzenten deutlich überhöhte Preisforderungen vorwirft.
Name | Edeka Zentrale Stiftung & Co. KG |
---|---|
Gründung | 25. November 1907 in Leipzig |
Mitarbeiterzahl | 404.900 (2021) |
Umsatz | 62,7 Milliarden Euro (2021) |
Preiskämpfe bei Edeka: 17 Konzerne beliefern Edeka derzeit nicht
Etliche Rohstoffe etwa für Waschmittel, aber auch Weizen, Öle und Fette seien nämlich wieder billiger geworden. Mosa zufolge werde es früher oder später eine Lösung geben, allerdings eher in Monaten als in Wochen. Aktuell biete Edeka verstärkt Alternativanbietern einen Marktzugang und steigere auch die Eigenmarken, heißt es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Derzeit gebe laut Mosa es 17 Konzerne, die Edeka nicht beliefern. Dazu zählten zahlreiche Konsumgüterriesen wie Procter & Gamble, Mars und Pepsi sowie Teile von Henkel, Schwartau und Unilever. Der US-Konzern Mars hat bereits seit längerem einen Lieferstopp für zahlreiche Produkte verhängt. Da die Lagerbestände langsam schwinden, werde es in den Regalen dementsprechend dünn. Betroffen seien neben Schokoriegeln auch Fertiggerichte wie jene der Marke Miracoli, berichtet der Spiegel.
Preiskämpfe um Markenartikel: Weiterer Hersteller stellt Lieferungen an Edeka ein
Im März habe Berichten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge der Pampers-Hersteller Procter & Gamble seine Lieferungen vollständig eingestellt. Das Unternehmen teilte jedoch mit, dass es keinen einseitigen Lieferstopp gebe. Man sei um die Bereitstellung von Produkten bemüht, teilte eine Sprecherin mit.

Der US-Konzern Procter & Gamble stellt vor allem Pflege- und Haushaltsprodukte her. Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens gehören neben Pampers auch die Waschmittel Ariel und Lenor sowie Damenhygiene-Artikel von Always. Aber auch Zahnpflegeprodukte von blend-a-dent, blend-a-med und Oral-B sowie Haarpflegeprodukte von Head & Shoulders und Pantene Pro-V zählen zur Produktpalette des Herstellers.
Preiskampf um Markenartikel bei Edeka: Gesamtumsatz trotz Lieferstopps gestiegen
Edeka selbst habe Mosa zufolge nun bei vier Konzernen teilweise einen Bestellstopp verhängt, um den Druck zu erhöhen. Wegen der Lagerhaltung habe das jedoch noch keinen Einfluss auf den Warenbestand in den Geschäften, sei vielmehr ein Warnschuss.
Obwohl mehrere Konzerne einen Lieferstopp verhängt haben und damit jeder für sich auf Umsätze von mehreren hundert Millionen Euro verzichte, sei der Gesamtumsatz im Edeka-Verbund im vergangenen Jahr um rund 5,6 Prozent oder 3,5 Milliarden Euro auf 66,2 Milliarden Euro gestiegen, sagte Mosa. Die rund 3500 selbstständigen Kaufleute der genossenschaftlichen Organisation erzielten in ihren Läden den Angaben zufolge rund 36,5 Milliarden Euro. Das seien 1,8 Milliarden Euro mehr als im Jahr zuvor. (hg/dpa)