Bloß nicht mit heißem Wasser putzen: Es wird teuer und gefährlich

Eigentlich denkt man ja, mit heißem Wasser wird die Wohnung viel sauberer. Doch das ist ein Irrglaube.
- Beim Hausputz nutzen viele warmes oder heißes Wasser zum Wischen.
- Bei bestimmten Reinigern kann das sogar gesundheitliche Folgen verursachen.
- Verbraucher können bei richtiger Anwendung besser Ergebnisse erzielen und sogar Geld sparen.
Offenbach - Ein Mopp, ein geeigneter Reiniger für alle Oberflächen und ein Eimer mit Wasser: Für den Hausputz benötigt es wahrlich nicht viel. Einige Verbraucher glauben, dass das Putzen mit warmem oder heißem Wasser das beste Ergebnis verspricht. Das klingt zunächst einleuchtend, schließlich macht die Hitze einigen Bakterien den Garaus. Dennoch ist warmes Wasser nicht die beste Wahl zum Wischen. Im Gegenteil: Es kann hygienische und sogar gesundheitliche Folgen haben.
Welche Temperatur das zum Putzen verwendete Wasser idealerweise hat, hängt auch von der chemischen Zusammensetzung des Reinigers ab. Daher sollten Verbraucher unbedingt auf dem Etikett der jeweiligen Behälter nachschauen, welche Wassertemperatur empfohlen wird. Diese unterscheidet sich teilweise deutlich. Der Grund: Die meisten handelsüblichen Allzweckreiniger beinhalten Alkohol, der zur idealen Reinigungskraft auf Böden und anderen Oberflächen beiträgt. Sie gelten daher als Kaltwasserreiniger.
Anmerkung der Redaktion
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 01.03.2021 veröffentlicht. Da er für unsere Leserinnen und Leser noch immer Relevanz besitzt, haben wir ihn erneut auf Facebook gepostet.
Beim Boden und Fenster putzen: Niemals warmes Wasser verwenden
Die Verwendung von warmem oder gar heißem Wasser sollten Verbraucher beim Putzen daher tunlichst vermeiden. Denn der im Reinigungsmittel enthaltene Alkohol verdampft durch den Wärmeeinfluss. Die Wirkung des Reinigers wird somit beeinträchtigt. Ein perfektes Wischergebnis ist somit nicht zu erreichen, es können Schmutzstreifen und Flecken entstehen. Nutzer sollten also unbedingt kaltes oder maximal lauwarmes Wasser verwenden und sich in puncto Temperatur und Dosis an die Verbraucherhinweise auf dem Etikett des Reinigers halten.
Welche Helfer die Deutschen beim Putzen einsetzen | Anteil |
---|---|
Haushaltstechnik | 93 Prozent |
chemische Reinigungsmittel | 71 Prozent |
Hausmittel wie Backpulver, Essig, Zitrone | 50 Prozent |
Hilfe von Familienangehörigen, Partnern etc. | 37 Prozent |
Haushaltshilfe | 10 Prozent |
Quelle: Forsa-Umfrage im Auftrag von Kärcher |
Denn nur mit der richtigen Wassertemperatur lässt sich beim Wischen das perfekte - und vor allem streifenfreie - Ergebnis erzielen. Die Kaltwasserreiniger beseitigen durch ihre Inhaltsstoffe heutzutage auch bei niedrigen Temperaturen Schmutz, Keime und Bakterien. Das gilt neben dem Boden auch für alle anderen Oberflächen. Auch dort, wo nur selten gewischt wird und wo sich im Haushalt viel Staub ansammelt.
Das warme Wasser bietet also beim Putzen keine Vorteile. Dabei gibt es jedoch eine Ausnahme im Haushalt. Und zwar beim Spülen. Spülmittel und Fettlöser entfernen hartnäckige Ablagerungen und Essenreste besser mit heißem Wasser. Darauf weist auch die Bundesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie hin: „Im Allgemeinen reicht kaltes Wasser zum Reinigen von Böden, Fliesen und Fenstern aus. Nur beim Geschirrspülen ist heißes Wasser nötig“, heißt es auf „bundesregierung.de“.
Heißes Wasser beim Putzen unbedingt vermeiden: Bestimmte Reiniger setzen Dämpfe frei
Zu einem kompletten Hausputz gehört natürlich auch das Wischen der Fenster. Auch hierbei gilt: Besser kalt als warm. Denn warmes Wasser trocknet schneller. Das zieht häufig Streifen und Tröpfchen auf den Scheiben nach sich. Die Verwendung von kaltem Wasser gibt den Putzenden also mehr Zeit, das Wasser mit einem Fensterleder trocken zu polieren und so das strahlende Ergebnis zu erreichen.
Gerade bei aggressiveren Sanitärreinigern ist es besonders wichtig, kein warmes Wasser zu benutzen. Sonst drohen sogar gesundheitliche Folgen. Denn in Verbindung mit Hitze setzen solche Sanitär- und Rohrreiniger giftige Dämpfe frei. Eine Anwendung mit kaltem Wasser ist somit unbedingt erforderlich. Darauf wird seitens der Hersteller auch auf den Behältern hingewiesen.
Einen zusätzlichen positiven Nebeneffekt bietet das Wischen mit kaltem Wasser außerdem: Es spart Energie und somit Kosten. „Das Putzen mit heißem Wasser ist heutzutage schlichtweg eine Energieverschwendung und belastet die Umwelt in den meisten Fällen unnötig“, heißt es auf „putzen.net“. (Yannick Wenig)