Fehler beim Heizen werden teuer: Mit diesen Tipps sparen Sie Geld
Fehler beim Heizen von Haus oder Wohnung können teuer werden. Doch mit diesen einfachen Tipps wird nicht nur der Geldbeutel, sondern auch die Umwelt geschont.
Offenbach – Wenn die Tage wieder kürzer werden und die Temperaturen im Herbst fallen, bricht in vielen deutschen Haushalten die Heizsaison an. Ohne Diskussionen verläuft das jedoch nicht immer. Die einen kriegen schneller kalte Füße und drehen schon bei den ersten Anzeichen eines Wetterumschwungs die Regler hoch, andere packen sich erstmal dick ein, bevor auch nur ein Finger gerührt wird. Doch egal wann die Heizung angemacht wird: Wer möglichst effizient die Wohnung warm halten möchte, sollte einige Tipps beachten. Das ist gut für die Umwelt und macht sich schließlich auch im Geldbeutel bemerkbar.
Die meisten Tipps zum Heizen lassen sich innerhalb weniger Minuten realisieren. Aber es gibt auch Möglichkeiten, mit langfristigen Investitionen dauerhaft Geld zu sparen. Und das kann sich ganz schön lohnen.
Tipp 1 zum richtigen Heizen: Thermostat richtig einstellen
Bei den Reglern der Heizung gibt es einen Mythos, der sich wacker hält: Viel hilft auch viel. Nach einem schönen Herbstspaziergang erstmal die Heizung voll aufdrehen, damit es schnell richtig gemütlich in der Wohnung wird? Ein Irrglaube! Die Zahlen auf den Drehreglern beschreiben lediglich die Temperatur, die gehalten werden soll – und haben gar keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit, mit der die Heizkörper warm werden. Die Verbraucherzentrale empfiehlt also, die Heizung immer auf die gewünschte Temperatur einzustellen, statt auf die höchste Stufe.

Oft muss es gar nicht die höchste Stufe sein. Üblicherweise wird mit Stufe drei schon eine Temperatur von 20 Grad Celsius erreicht. Völlig ausreichend für die meisten Wohnräume. Im Schlafzimmer kann man auch eine Stufe darunter gehen, dort reichen auch schon 18 Grad Celsius völlig aus, das entspricht bei gewöhnlichen Heizungen etwa der Mitte zwischen Stufe zwei und drei. Und das macht einen Unterschied: Jedes Grad weniger spart bis zu 6 Prozent der Heizkosten.
Die handelsüblichen Stufen und dazugehörigen Temperaturen:
Stufe am Heizkörper | Temperatur in Grad Celsius |
---|---|
Stufe 1 | ca. 12 |
Stufe 2 | ca. 16 |
Stufe 3 | ca. 20 |
Stufe 4 | ca. 24 |
Stufe 5 | ca. 28 |
(Quelle: Verbraucherzentrale) |
Tipp 2 zum richtigen Heizen: Heizung möglichst frei halten
Damit sich die Wärme der Heizung auch gut in der Wohnung verteilen kann, muss der Heizkörper frei sein. Das bedeutet: Man sollte darauf achten, dass zum Beispiel keine Vorhänge die Heizung blockieren oder ausreichend Abstand zu Möbelstücken eingehalten wird. Faustregel: Der Heizkörper muss gut zu sehen sein, dann verteilt sich auch die Wärme nahezu optimal.
Konkreter sollte beispielsweise das Sofa im Abstand von etwa 30 Zentimetern zur Heizung stehen. Außerdem sollten Vorhänge an den Fenstern nicht bodenlang sein, um für eine optimale Durchlüftung zu sorgen. Auch der Heizkörper selbst sollte sauber sein – schon Staub und Fussel können die Heizkraft beeinträchtigen. Selbstverständlich ist von selbstgebauten Ummantelungen der Heizkörper völlig abzuraten.
Tipp 3 zum richtigen Heizen: Heizkörper regelmäßig entlüften
Um das Beste aus der Heizung herauszuholen, sollte man sie – logischerweise – auch optimal nutzen. Was gilt dabei zu beachten? Beliebte Fehler, die dabei gemacht werden, sind zum Beispiel eine schlecht oder im schlimmsten Fall gar nicht entlüftete Heizung. Ausschlaggebender Hinweis auf eine schlecht gelüftete Heizung ist ein Gluckern.
Das deutet darauf hin, dass sich Luft in der Heizung befindet, die es der Heizung erschwert, richtig aufzuheizen. In den meisten Fällen reicht schon ein einfaches Entlüften mit einem Entlüftungsschlüssel. Allerdings sollte vor und nach der Entlüftung der Druck überprüft werden. Außerdem Vorsicht bei Mehrfamilienhäusern mit Zentralheizung: Hier sollten zunächst Rücksprache mit Vermieter, Hausverwaltung oder Hausmeister gehalten werden, bevor man die Heizung entlüftet.
Tipp 4 zum richtigen Heizen: Richtiges Lüften spart enorme Heizkosten
Für die optimale Heizung ist auch das richtige Lüften entscheidend. Wichtigste Regel dabei: Stoßlüften, nicht dauerhaft das Fenster auf Kipp stellen. Das bedeutet ganz einfach, mehrmals täglich für wenige Minuten die Fenster zu öffnen – und das möglichst weit. Dadurch wird die Luft in der Wohnung schnell ausgetauscht – und die Heizung muss nur die frische Luft erwärmen und kämpft nicht dauerhaft gegen den Luftzug an.
Das geht schneller, die Heizung muss nicht dauerhaft heißes Wasser pumpen – und spart so Energie. Am besten funktioniert der Luftaustausch, wenn gegenüberliegende Fenster öffnen geöffnet werden und so einen Durchzug entsteht – wenigstens für kurze Zeit. Durch dieses „Querlüften“ kann zusätzlich die Bildung von Schimmel vermieden werden.

Tipp 5 zum richtigen Heizen: Richtige Dämmung hält die Wärme in der Wohnung
Längerfristige Methoden, um Heizkosten zu sparen, ist die richtige Vorbereitung auf die Wintermonate. Damit die aufgewärmte Luft sich in der Wohnung optimal halten kann, sollte auf die richtige Dämmung geachtet werden. Das fängt an bei der Dämmung der Wände, geht über richtig schließende Fenster und endet mit einem Punkt, der häufig übersehen wird: richtig gedämmte Heizungsrohre. Denn schon auf dem Weg von Heizungskeller zur Heizung in der Wohnung kann viel Wärme und damit Energie unnötig verloren gehen.
Auch das kann sich schnell lohnen: Laut der Verbraucherzentrale spart jeder Meter gedämmter Heizungsrohre bereits bis zu 14 Euro im Jahr – bei Kosten zwischen 3 und 10 Euro pro Meter.
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Wie findet man heraus, ob es Schwachstellen in der Dämmung der von Fenstern gibt? Dafür gibt es eine ganz einfache Methode: Man steckt ein Stück Papier zwischen Rahmen und Fenster und schließt es anschließend. Lässt sich nun das Papier ohne Gewalteinwirkung wieder herausziehen, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass das Fenster nicht richtig gedämmt ist und Maßnahmen ergriffen werden sollten. (spr) *op-online.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.