Kunden beschweren sich im Netz über halbleere Keks-Packung: Mogelpackungen bei Aldi Süd?

Bei Aldi vermuten Kunden eine Mogelpackung bei Keksen. Doch ihr Ärger ist unbegründet. Der Discounter erklärt die vermeintliche Täuschung.
München – In Zeiten von Ukraine-Krieg und Inflation drehen immer mehr Menschen beim Einkauf den Cent oder Euro zweimal um. Egal ob Supermarkt oder Discounter, die Preise für Lebensmittel sind teils enorm gestiegen. Auch bei Aldi, wo eine Kundin zuletzt Heidelbeeren zu einem erschreckend hohen Preis entdeckte. Hersteller verweisen hier gerne auf gestiegene Rohstoff- und Produktionskosten.
Manchmal allerdings wird die Preiserhöhung erst auf den zweiten oder dritten Blick klar. Hier spricht man dann gerne von einer Mogelpackung. Weniger Inhalt in der Verpackung, gleicher Preis. Eine besonders dreiste Täuschung entlarvten Verbraucherschützer beim Hersteller Mondelez. Jetzt steht der Discounter Aldi Süd im Verdacht, ein Produkt zu verkaufen, dessen Verpackung über die tatsächliche Menge hinwegtäuscht.
Aldi-Kunden wittern Mogelpackung bei Keksen
Den Discounter erreichten zuletzt Hinweise über mögliche Mogelpackungen. Es geht stets um die Kekse Irish Shortbread. Ein Kunde formuliert es am 24. März bei Facebook offensiv: „Irish Shortbread - Jetzt in der neuen Mogelpackung bei Aldi Süd.“ Sicherheitshalber versah er den Beitrag noch mit dem Zusatz, dass er keinen Keks gegessen hat und nur neun Stück in der Packung waren. Und tatsächlich: Auf dem Foto ist die Schale nur etwa zu zwei Drittel gefüllt.
Eine andere Kundin zeigte sich am selben Tag in den sozialen Medien ebenfalls verärgert. Auch sie kaufte bei Aldi Süd Irish Shortbread, allerdings in einer anderen Geschmacksrichtung. Auf ihrem Foto wirkt die Packung auch halbleer, lediglich neun Kekse sind darin. Die Nutzerin stört sich an zu viel Plastikmüll und wittert ebenfalls eine Mogelpackung.
Keks-Verpackung bei Aldi Süd gibt häufig Anlass zu Tadel
Aldi beteuert, niemanden täuschen zu wollen. Die Social-Media-Abteilung erklärte, dass Lieferanten „für gewöhnlich unterschiedliche Produkte abfüllen“, die Verpackungsgrößen aber für alle einheitlich sind. Das dokumentieren auch Fälle, die zwei Wochen zuvor gemeldet wurden und worüber der Kölner Express berichtete. Kunden hatten sich ebenfalls über die Packung und den Inhalt bei Irish Shortbread beschwert. Dass es sich um eine Ausnahme oder einen Fehler in der Anlage handelt, kann daher ausgeschlossen werden.
Eine Kundin fand zwar eine fast halbleere Verpackung vor, das Gewicht der Kekse entsprach aber der angegebenen Menge, wie sie erklärte. Dem Kunden wird durch die große Verpackung zwar vorgegaukelt, dass mehr drin ist, eine Mogelpackung im Sinne einer versteckten Preiserhöhung liegt jedoch nicht vor. Aldi erklärte, dass es an der Verpackungsanlage des Shortbread-Herstellers liegt. Auch bei Edeka witterte ein Kunde eine Mogelpackung, wurde im Netz aber des Besseren belehrt. (mt)