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„Lasst euch nicht verarschen“: Mann rechnet mit „sinnloser“ E-Auto-Erfindung ab

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Von: Julian Baumann

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Im Netz werden Regenschutz-Abdeckungen für die Ladeports von E-Autos angeboten. Ein TikToker bezeichnet diese Erfindung als „sinnlos“.

Stuttgart - Dass ein elektrisches Gerät nicht nass werden sollte, ist bekannt. Dementsprechend könnte man annehmen, dass es Probleme bereitet, ein elektrisches Fahrzeug bei Regen im Freien zu laden. Im Internet werden deshalb verschiedene Möglichkeiten zum Kauf angeboten, entweder den Ladeverschluss des E-Autos, oder aber gleich die Wallbox vor Regen zu schützen. Die Preise für eine „Regenschutzabdeckung“ für den E-Auto-Anschluss liegen bei rund 16 Euro, für eine Abdeckung der Wallbox sind eher Preise um die 50 Euro fällig, wie BW24 berichtet. Aber stellt Regen beim Laden eines E-Autos überhaupt eine Gefahr für Anschluss und Kabel dar?

„Lasst euch nicht verarschen“, meint ein TikTok-Nutzer zu einem kurzen Clip, in dem jemand das Kabel einer Ladestation unter einer Abdeckfolie an der Ladebuchse eines E-Autos anschließt. „Wieso sollte man den Ladeport vor Regen schützen, wenn er sowieso wasserdicht ist?“. Ein anderer TikTok-Nutzer erklärte, wie man mit dem E-Auto gemütlich an einem Stau vorbeifahren kann.

Regenschutz soll Ladeports von E-Autos vor Nässe schützen – diese sind aber ohnehin wasserdicht

Als ein Tesla-Fahrer Bremse und Gas verwechselte und mit seinem E-Auto in einem Pool landete, stellte der Wasserdruck eine Gefahr dar, die Batterie ist aber ausreichend vor Nässe geschützt. Da die meisten öffentlichen Ladesäulen aber ohne Dach im Freien positioniert sind, könnte man annehmen, dass Regen den Kabeln und Anschlüssen unter Umständen zusetzen und dadurch Kurzschlüsse auslösen könnten. „Die Regenhülle aus strapazierfähigem Nylonmaterial und einer PVC-Beschichtung schützt Ihren EV-Ladestecker, sodass Sie bei jedem Wetter aufladen können“, heißt es deshalb bei einem auf Amazon angebotenen Regenschutz.

In einem Artikel auf dem Blog des Energieversorgers EnBW wird jedoch darauf hingewiesen, dass das Laden eines E-Autos auch bei Regen und Gewitter grundsätzlich sicher ist. „Isolierung, Schutzschalter und Abdeckungen von Ladesteckern sorgen für bestmöglichen Schutz“, heißt es dort. „Ladestationen und Wallboxen verfügen zudem über einen Überspannungsschutz, um Überspannungsimpulse bei Blitzeinschlag auszugleichen und Schäden vorzubeugen.“ Zum Schutz der eigenen Sicherheit sollte man aber bei Gewitter sein E-Auto dennoch nicht laden, auch mit einer Regenschutzabdeckung nicht.

Netz macht sich über Regenschutz für E-Autos lustig: „Damit die Elektrizität nicht rausfließt“

Laut dem Blogeintrag der EnBW sind Ladestationen sogar gegen Extremfälle wie Hochwasser abgesichert. Der ADAC rät dennoch davon ab, zu hohes Wasser mit einem E-Auto zu durchfahren, da die Elektronik trotz Isolation unter Umständen Schaden nehmen kann. Vor solchen Schäden schützen die im Internet zuhauf angebotenen Regenschutzabdeckungen für den Ladeport aber auch nicht. „Sinnlose E-Auto-Erfindung“, schreibt deshalb auch der TikTok-Nutzer. Unter dem kurzen Clip machen sich die Nutzer über die Erfindung lustig:

Auf Amazon sind die Nutzer von den Produkten aber durchgehend überzeugt und beschreiben die einfache Verwendung und den sicheren Schutz vor Regen und Schnee. Ob man eine solche Schutzmaßnahme wirklich braucht, kommt wohl auf die jeweiligen Bedingungen an. „Das ist für Leute, die auf Nummer sicher gehen“, schreibt auch ein Nutzer. Was viele E-Auto-Fahrer aber sehr viel eher stört, als beim Laden nass zu werden, sind Ladesäulen-Blockierer. Ein E-Auto-Fahrer warnt deshalb sogar vor dem Kauf eines elektrischen Modells.

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