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Frau verklagt McDonald’s wegen Cheeseburger-Werbung

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Von: Nadja Austel

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Werbung McDonald's auf dem Boden im Hauptbahnhof München, Deutschland: „Folge deinem Bauchgefühl“
McDonald's Werbung: „Folge deinem Bauchgefühl“ © Ralph Peters\Imago

In Russland reichte eine Frau Klage gegen McDonald’s ein. Eine zu verführerische Werbung der Fastfoodkette habe die orthodoxe Christin gezwungen, ihr Fasten zu brechen.

Russland - Die Russin Ksenia Ovchinnikova aus Sibirien verklagt McDonald’s wegen einer Werbeanzeige für einen Cheeseburger. Die Frau ist orthodoxe Christin und hatte sich laut Angaben der Moscow Times in den vergangenen 16 Jahren vorbildlich an die 40-tägige Fastenzeit vor dem Osterfest gehalten. Das Fastenritual dient in vielen Religionen als Zeit der Besinnung.

Einen Monat lang habe sie durchgehalten – dann wurde sie von einer Cheeseburgerwerbung in Versuchung geführt: „Nachdem ich die Werbung gesehen hatte, konnte ich nicht mehr anders“, schrieb sie in ihrer Beschwerde. Mehr noch, durch die Anzeige habe sie sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt gefühlt.

McDonald’s: Werbung in Russland – Ein Fall für den Verbraucherschutz?

Die Russin bezieht sich mit ihrer Klageschrift auf ein Gesetz, das Wladimir Putin 2013 unterzeichnet hatte. Nachdem die Band Pussy Riot in einer Kirche anstößige Lieder gespielt hatten, wurden Handlungen verboten, die die „religiösen Gefühle von Gläubigen beleidigen“.

Doch sie geht noch weiter: Ksenia Ovchinnikova sieht in der Anzeige des Fastfoodkonzerns einen Verstoß gegen den Verbraucherschutz – und fordert eine Prüfung. Eine Entschädigung von 1.000 Rubel durch das Unternehmen möchte sie außerdem. Das entspricht umgerechnet 11,50 Euro.

McDonald’s: Russland erwägt neue Gesetze - Fast-Food-Werbung bald auch verboten?

Politiker in Russland greifen den Fall nun auf. Der konservative Vitali Milonov aus dem russischen Unterhaus sehe Fast-Food als ebenso schädlich an, wie Zigaretten, so der Stern. Nachdem auch für diese Werbung gesetzlich verboten ist, ist ein Gesetz seiner Meinung nach also ebenfalls denkbar.

McDonald’s selbst äußerte sich zur Anklage bisher nicht. Ein Sprecher der Russisch-Orthodoxen Kirche riet der Dame, zur Beichte statt vor Gericht zu gehen. (Nadja Austel)

In Offenbach sah sich McDonald’s unlängst mit einer anderen Art Unannehmlichkeit konfrontiert: Ein Betrunkener verursachte im Drive-in der Filiale einen Unfall*. *op-online.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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