Abi mit 15, Mathe-Studium mit 16: Alicia von Schenk ist eine der jüngsten Professorinnen Deutschlands

Ihr Abitur absolvierte sie mit 15 Jahren, danach folgte ein Studium in Mathematik und Wirtschaftswissenschaften. Mit nur 27 Jahren lehrt sie jetzt an der Universität Würzburg.
Würzburg – Ihr Lebenslauf könnte beeindruckender nicht sein: 1,0-Abitur mit 15 Jahren, Mathematik-Studium direkt im Anschluss, zwei Master, Promotion mit 25, danach tritt sie eine Stelle als Juniorprofessorin an. Wer steckt hinter der 27-jährigen Überfliegerin? Bei Merkur.de von IPPEN.MEDIA spricht Alicia von Schenk über ihren rasanten Karriereverlauf und stellt klar: „Der Altersunterschied war weder für mich noch für Freunde oder KommilitonInnen je ein großes Thema.“
Alicia von Schenk ist eine der jüngsten Professorinnen: „Altersunterschied war nie ein Thema“
Alicia von Schenk kommt gebürtig aus Heidelberg, wo sie 2011 als Jahrgangsbeste ihr Abitur abschloss, und mit 16 Jahren dort auch ihr Mathematikstudium begann. Sie war stets die jüngste in ihrer Klasse. Das störte jedoch nie. „So wie alle anderen auch, hatte ich eben meine Interessen und Freizeitaktivitäten.“ In ihrem Studium baute sie sich schnell ein Netzwerk mit Kommilitonen auf, mit denen sie ihre Freizeit sowie gemeinsame Urlaube verbrachte.
Während des Bachelorstudiums entdeckte Alicia von Schenk ihre Begeisterung für Anwendungen aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften, weshalb sie sich diesem Fachbereich in einem Parallelstudium widmete. Zwei Master folgten auf die Bachelorstudiengänge. Einer in Mathematik und einer in „Quantitative Economics“ an der Graduate School for Economics, Finance, and Management. Während ihrer Promotion gründet sie ein Start-up, mit dem Ziel, mittels intelligenter Textverarbeitung KI-basierte Netzwerke zu schaffen.
27-jährige Juniorprofessorin Alicia von Schenk: Wie reagieren Studierende auf sie?
Mit gerade einmal Ende 26 startet sie als eine der jüngsten Professorinnen an der Universität Würzburg. „Die Kontraste der Stadt als junger, lebendiger Ort, mit gleichzeitig sehr traditioneller Universität und beeindruckenden Bauwerken wie der Festung und der Residenz gefallen mir sehr gut.“ Sie freut sich bereits auf die Wassersportsaison auf dem Main. Da sie auch gerne mit den Hunden der Familie im Wald spazieren geht, denkt sie derzeit über einen „Office Dog“ nach, wie sie Merkur.de verrät. „Zudem fotografiere ich leidenschaftlich gerne.“
Wie reagieren Studierende in Würzburg auf eine 27-jährige Juniorprofessorin, die fast genauso alt ist wie sie selbst? „Durch den nicht so großen zeitlichen Abstand zum Studium fällt es mir vermutlich noch leichter, mich in die Studierenden hineinzuversetzen“, erklärt von Schenk. Bisher habe sie sehr positive Erfahrungen mit ihren Hochschülern gemacht. „Ich habe das Gefühl, dass sie auch gerne auf mich zukommen, um Fragen zu stellen, oder beispielsweise im Rahmen eines Seminars die behandelten Themen mit mir und untereinander offen diskutieren.“
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Im Kindergarten schien ein anderer Berufswunsch wahrscheinlicher
Einen klassischen Berufswunsch als Kind hatte von Schenk nicht. „Mir war schon früh klar, dass mir das Erklären oder das Hinterfragen von Dingen mehr Freude bereitet als technisch anspruchsvollere Berufe, wie zum Beispiel die Kieferorthopädie, in der meine Eltern arbeiten.“ Da ihre Großeltern Lehrer waren, durfte sie manchmal zum Unterricht mitkommen. „Das hat mir schon als Kind großen Spaß gemacht hat.“ Sie habe schon immer gerne organisiert, im Kindergarten sagte man ihr, sie würde später einmal Managerin werden. „Nicht ganz, aber akademische Selbstorganisation ist manchmal ja gar nicht so weit weg“, erklärt sie schmunzelnd. (tkip)