Ein anderer Weg, wie ein Sturm entstehen kann, sind die sogenannten Shapiro-Keyser-Zyklone. Dabei treffen warmes Wetter und kaltes Wetter nicht aufeinander. Vielmehr dreht sich eine Warmfront um einen kalten Kern mit tiefem Druck.
Das Tief wird durch die ankommende Warmluft verstärkt, der Luftdruck am Boden fällt ab. Dieser Unterschied wird durch starken Luftstrom ausgeglichen, dieser wird von Menschen als Sturm wahrgenommen.
In der Natur zeigen sich die Folgen eines Sturms deutlicher, als die der meisten anderen Wetter-Ereignisse. Ein Sturm kann Äste abbrechen und Bäume verbiegen, oftmals auch entwurzeln. Allerdings gibt es einige Tiere, die von Stürmen profitieren. Denn Totholz aus umgestürzten und abgeknickten Bäumen bietet auch Lebensraum.
Insekten und Pilze fühlen sich schnell in den vom Sturm umgeworfenen Bäumen zuhause. Außerdem können entstandene Baumhöhlen anderen Tieren Unterschlupf vor schlechtem Wetter bieten.
Für Menschen kann ein Sturm sehr viel weitreichendere Folgen haben, als für Tiere. Während die Natur an ein solches Wetter evolutionär angepasst ist, sind Sturmschäden eine der bedeutendsten Folgen durch den starken Wind. Abgedeckte Häuser, zerstörte Stromleitungen und Verkehrsbehinderungen gehören zu den Folgen von Sturm.
Noch gefährlicher ist ein Sturm auf dem Meer. Dort führt er zu „hoher See“ und kann für kleinere Schiffe bereits eine Bedrohung darstellen. Für Containerschiffe ergibt sich das Problem, dass ein Sturm das Schiff so sehr durchschütteln kann, dass es seine Ladung verliert.
Hinzu kommt, dass ein Sturm nicht nur Wind bedeutet, er beeinflusst das gesamte Wetter. Er kann Fluten und Überschwemmungen mit sich bringen. Diese wiederum können Küsten abrutschen lassen oder zu Ernteausfällen führen.
Wie viele andere Phänomene des Wetters hat auch der Sturm schon immer einen weitreichenden Einfluss auf Menschen. Vom griechischen Theologen Gregor von Nazianz (ca. 329-390) ist das Zitat verbrieft: „Denken wir bei heiterem Himmel an den Sturm und im Sturm an den Steuermann!“ Schiller hat ihn besungen und im Gilgamesch-Epos, dem ältesten Dichtungstext der Menschheit, wird ebenfalls ein Sturm beschrieben.
Viele historische Ereignisse hängen mit einem Sturm zusammen. Die biblische Sintflut soll mit einem Sturm einhergegangen sein. Die Besiedlung der Bermuda-Inseln wurde durch einen Sturm verursacht, nachdem das Schiff Sea Venture durch einen solchen in Nähe der Inseln kenterte. Immer wieder durch auch die deutsche Nordseeküste durch Fluten infolge von Stürmen verändert.
In jüngerer Vergangenheit dürfte beim Wetter vielen besonders im Norden noch der Sturm – und spätere Orkan – Vincinette von 1962 in Erinnerung sein. Er führte zu der Sturmflut, die Hamburg in jenem Jahr unter Wasser setzte. 1990 brachen mit Vivian und Wiebke gleich zwei schwere Stürme innerhalb weniger Tage über Deutschland herein. 2005 flutete der Sturm Katrina ganz New Orleans.
Nicht nur auf der Erde gibt es Stürme. Auch auf anderen Planeten unseres Sonnensystems findet sich dieses Wetter-Phänomen. Der größte den Menschen bekannte Sturm tobt auf dem Jupiter. Der „Große Rote Fleck“ wurde bereits 1664 beschrieben und hat seither nicht aufgehört, zu wüten. Wie lange er vorher schon existierte, ist nicht bekannt. Der Sturm auf dem Gasplaneten ist größer, als die Erde selbst und ist noch immer – wie vieles beim Thema außerirdisches Wetter – noch unerforscht.
Über die Geschwindigkeit des Sturms, der den Großen Roten Fleck bildet, ist daher auch wenig bekannt. Sicher ist aber, dass es sich um den größten Sturm im Sonnensystem handelt. Da wirkt das unangenehme Wetter, welches mancher Sturm auf der Erde mit sich bringt, fast harmlos.