Seit etwa 2 Uhr bis gegen Donnerstagmittag mussten die Feuerwehren immer wieder ausrücken. Unter anderem zur A66, wo in der Ausfahrt der Anschlussstelle Gelnhausen-Ost kurz nach 8 Uhr ein Baum umgestürzt war und die Fahrbahn blockierte. Das Hindernis war nach gut 20 Minuten beseitigt, erläuterte der Polizeisprecher. In Gründau riss „Ignatz“ Straßenschilder um, in Nidderau wirbelte er einen großen Sonnenschirm durch die Luft, der zum Hindernis auf einer Straße wurde. In Schlüchtern drückte der Wind einen Bauzaun auf ein Auto.
In Hanau bilanzierte Feuerwehrsprecher Markus Geißler bislang sieben sturmbedingte Einsätze der Blauröcke. Meist ging es auch hier darum, herabgestürzte Äste oder umgestürzte Bäume zu beseitigen, so etwa in der Oderstraße, im Salisweg und in der Frankfurter Landstraße. In der Hirschstraße hatte der Sturm kurz nach 9 Uhr Fassadenteile von einem Hochhaus gerissen. Sie waren rasch weggeräumt.
+++ 13.50 Uhr: Einen stürmischen Anfang erlebte auch der neue Rodgauer Stadtbrandinspektor Oliver Meyer und sein Stellvertreter Peter Riedel am ersten Tag ihrer Amtszeit. An acht Stellen beseitigten die Einsatzkräfte Äste oder Bäume, die der Sturm auf die Straßen geweht hatte. Schwerpunkte waren die Bundesstraße 45 bei Rollwald und die Landesstraße 3121 zwischen Rodgau und Seligenstadt.
Auch die L 2310 nach Froschhausen war am Morgen vorübergehend durch Gehölzteile blockiert. Im Stadtteil Rollwald waren drei Bäume auf eine Gartenhütte am Rosenring gestürzt. Insgesamt, so Oliver Meyer, sei Rodgau aber glimpflich davongekommen.
+++ 12.55 Uhr: Der Landkreis Darmstadt-Dieburg hat eine erste Bilanz der Einsätze rund um das Sturmtief „Ignatz“. Wie der Kreis mitteilt, seien die freiwilligen Feuerwehren in den Morgenstunden am Donnerstag (21.10.2021) zu 105 wetterbedingten Einsätzen ausgerückt. „Es handelte sich hierbei vorwiegend um umgestürzte Bäume oder durch den Sturm beschädigte Dächer“, heißt es weiter.
18 Feuerwehren sind im Kreis Darmstadt-Dieburg im Einsatz. Die Aufräumarbeiten sollen mancherorts noch bis in den Nachmittag andauern. Bei Mühltal im Kreis Darmstadt-Dieburg stürzte ein Baum auf einen Mercedes. Ein Ast durchbohrte dabei die Frontscheibe und verletzte den Fahrer schwer. Die L3098 musste voll gesperrt werden.
+++ 11.44 Uhr: Die Deutsche Bahn arbeitet mit Hochdruck daran, die Bahnverbindungen wieder in Gang zu bringen. Dennoch kommt es weiterhin zu Verzögerungen. Der Fernverkehr in Nordrhein-Westfalen ist komplett eingestellt, auch im Regionalverkehr in Hessen kommt es laut einer Sprecherin der Bahn in Frankfurt weiterhin zu vielen Ausfällen und Verspätungen.
Im S-Bahn-Verkehr verkehren die Linien S3 und S4 aktuell nicht zwischen Langen und Frankfurt Süd. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet. Die S7 fährt nur zwischen Riedstadt-Goddelau Bahnhof und Groß-Gerau Dornberg Bahnhof. Es sei aber absehbar, dass der Verkehr bald wieder wie gewohnt laufe.
Gute Nachrichten gibt es indes auf der A5: Nach der Vollsperrung in beide Richtungen bei Heppenheim ist die Fahrbahn inzwischen wieder frei. Eine Stromleitung, die an der Autobahn entlangführt, sei durch den Sturm „Ignatz“ gerissen, berichtet ein Sprecher der Autobahnpolizei Darmstadt.
Ein Ende der Leitung sei auf die Fahrbahn geraten. Die Feuerwehr habe die Stromleitung inzwischen entfernt, so der Sprecher der Polizei. Auch der Verkehr habe sich wieder normalisiert.
+++ 10.03 Uhr: Auf den Linien S1, S2, S8 und S9 wurde eine Störung inzwischen aufgehoben. Es kann aber noch zu Verspätungen kommen, berichtet der RMV. Grund war demnach eine Weichenstörung im Bahnhof Offenbach Ost.
Zwischen Neu-Isenburg und Frankfurt verkehren inzwischen Busse als Schienenersatzverkehr, wie die VGF berichtet. Weiterhin entfallen die S-Bahnen der S3 und S4 in Richtung Darmstadt und Langen, die Züge enden an der Haltestelle Louisa Bahnhof.
+++ 9.49 Uhr: Der Bahnverkehr in der Region um Offenbach ist vom Sturmtief „Ignatz“ getroffen. Auf den Linien der S3 und S4 geht gar nichts mehr, berichtet ein Sprecher der Deutschen Bahn. Die S7 verkehrt wegen umgestürzter Bäume nur zwischen Riedstadt-Goddelau Bahnhof und Groß-Gerau Dornberg Bahnhof. Die Züge der Linie RE70 halten zusätzlich in Neu-Isenburg-Zeppelinheim. Auch auf den Bahnstrecken zwischen Frankfurt - Hanau und Frankfurt - Darmstadt muss mit massiven Verspätungen und Ausfällen gerechnet werden.
+++ 9.31 Uhr: In Langen geht es für viele Pendler mit der Deutschen Bahn weiterhin nicht voran. Die ersten Züge in Langen fahren nun zurück Richtung Darmstadt. Vor dem Bahnhof stehen viele Menschen und warten offenbar auf einen Schienenersatzverkehr.
+++ 9.06 Uhr: Auch auf der A5 bekommen die Autofahrer die Auswirkungen von Sturmtief „Ignatz“ zu spüren. Die A5 Heidelberg-Frankfurt wurde am Morgen zwischen Hemsbach und Heppenheim (Kreis Bergstraße) in beiden Richtungen gesperrt. Eine Starkstromleitung wurde in der Nähe von Darmstadt beschädigt und traf einen Lkw, berichtet die Hessenschau.
+++ 08.46 Uhr: Wegen des Sturms kam es am Donnerstag (21.10.2021) bei Hanau zu einem schweren Verkehrsunfall. Eine Sturmböe wehte einen LKW von der Fahrbahn.
+++ 08.45 Uhr: Die Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Langen (Kreis Offenbach) ist wegen der Auswirkungen des Sturmtiefs „Ignatz“ gesperrt. Als Grund nennt die Deutsche Bahn eine defekte Oberleitung.
Derzeit werden die Züge in Langen zurückgehalten. Aktuell steht dort ein Intercity, ein RegionalExpress und eine S-Bahn. In Durchsagen vor Ort heißt es ergänzend, ein Baum sei auf die Oberleitung gefallen. Das weitere Vorgehen sei noch offen.
Die Main-Neckar-Bahn ist eine der zentralen Nord-Süd-Verbindungen zwischen Frankfurt und Mannheim/Heidelberg. Auf der Strecke verkehren zwei Fernverkehrslinien, die Regionalbahnen 67 und 68, der Regionalexpress 60 und die S-Bahnen 3 und 4.
+++ 08.13 Uhr: Auf der B26 von Aschaffenburg in Richtung Darmstadt kommt es zu Verkehrsbehinderungen. Die Feuerwehr beseitigt dort aktuell Sturmschäden. Darüber hinaus kommt es auf den Regionallinien RE54, RB58 und RE59 zu Verspätungen und Ausfällen, da ein Baum auif die Oberleitung bei Hanau-Wilshelmsbad gestürzt ist.
Update vom Donnerstag, 21.10.2021, 06.43 Uhr: Das Sturmtief Ignatz hat erste Schäden in Offenbach und der Region hinterlassen. Laut ersten Informationen der Polizei sind in vielen südhessischen Orten Bäume umgestürzt, etwa in Ober-Ramstadt und Dieburg (Darmstadt-Dieburg) und im Odenwaldkreis.
Außerdem stürzte in Seeheim-Jugenheim (Darmstadt-Dieburg) ein Baum auf einen Linienbus, berichtet die Hessenschau. Der Fahrer soll bei dem Unfall unverletzt geblieben sein. Fahrgäste befanden sich keine im Bus.
Die Feuerwehr in Dietzenbach (Kreis Offenbach) meldet, dass auf der Kirchbornstraße ein umgestürzter Baum auf der Fahrbahn liegt. Ferner sollen die Sturmböen ein Dixiklo auf die Nordweststraße geweht haben.
Erstmeldung vom Mittwoch, 20.10.2021, 12.52 Uhr: Offenbach - In ganz Hessen leuchtet die Warnkarte des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Offenbach orange. Die Meteorologen sind alarmiert. Stürmisches Herbstwetter kündigt sich an. Das Orkantief Ignatz zieht über Deutschland. Der DWD hat auch für Offenbach und die Region amtliche Warnungen vor schweren Sturmböen herausgegeben.
In der Nacht zum Donnerstag zieht ein aufkommender Sturm über das gesamte Land, schwere Sturmböen und orkanartige Böen im Bergland sind möglich, warnt der DWD auf seiner Homepage. Auch in Offenbach und im restlichen Südhessen drohen am Donnerstag Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 21 und 76 Kilometern pro Stunde.
Für mehrere Regionen um Offenbach hat der DWD deshalb amtliche Warnungen herausgegeben. Diese gelten ab Donnerstag (21.10.2021) um 0 Uhr bis 18 Uhr:
Der DWD warnt die Bevölkerung in Offenbach und der Region vor möglichen Gefahren. Demnach könnten bei diesem Wetter Äste herabstürzen. „Vereinzelt können zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Achten Sie besonders auf herabstürzende Dachziegel oder Gegenstände“, schreibt der DWD.
In anderen Regionen in Deutschland kann es sogar zu orkanartigen Böen kommen*. Das stürmische Wetter hält vermutlich bis Donnerstag (21.10.2021) an.
Nach dem Herbst-Sturm am Donnerstag wird sich das Wetter in Offenbach und Südhessen laut DWD aber langsam wieder beruhigen. Die Aussichten für die nächsten Tage sind besser. Die Böen lassen nach. Auch die Sonne kommt wieder zum Vorschein.
Im Sommer dieses Jahres hatte ein heftiges Unwetter für überflutete Straßen in Offenbach und Umgebung gesorgt. Die Feuerwehr war seinerzeit im Dauereinsatz. (Julian Dorn/Marvin Ziegele/Sebastian Richtier/Erik Scharf/Ekkehard Wolf/Christian Spindler/Julia Radgen/Frank Mahn) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.